Coronavirus

"Unrealistische Ziele" - Corona im Sommer nicht besiegt

In einem Interview äußerte sich der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit zur aktuellen Corona-Lage und den überhöhten Erwartungen zum "Corona-Ende".

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Hamburger Virologe Jonas Schmidt-Chanasit
Hamburger Virologe Jonas Schmidt-Chanasit
gbrci / Action Press / picturedesk.com

In einem Interview mit dem "Hamburger Abendblatt" äußerte sich Hamburgs Top-Virologe Jonas Schmidt-Chanasit zur aktuellen Corona-Lage und den überhöhten Erwartungen zu einem zeitnahen Ende der Pandemie. Schnell dämpfte er die Hoffnungen auf ein baldiges Corona-Ende. Wie die "Bild" unter Berufung auch das "Hamburger Abendblatt" berichtet, habe der Virologe den Sommer als Zeitpunkt für den Sieg über die Pandemie als "unrealistisches Ziel" bezeichnet. 

 "Wer sagt, wir haben spätestens im Sommer alles durchgestanden und die Immunität ist da, setzt unrealistische Ziele – und provoziert Frust", ziert ihn die "Bild".

Zwar stelle die Impfung einen wichtigen Baustein dar, doch die bisherigen Maßnahmen seien auch weiterhin sehr wichtig. Dazu zählte er den Mindestabstand, Hygienemaßnahmen, den Mund-Nasen-Schutz, regelmäßiges Lüften, Testen und auch den Schutz der Risikogruppen.

Zudem schilderte er, wie die über 80-Jährigen besser vor Ansteckungen geschützt werden können. Schmidt-Chanasit plädierte beispielsweise "für den Einsatz der Bundeswehr, des Technischen Hilfswerks und freiwilliger Helfer", so die "Bild". "Das kostet etwas, ist aber im Vergleich zu den milliardenschweren Überbrückungshilfen leistbar. Inzwischen haben wir so viele einfache und schnelle Testmöglichkeiten, dass wir nur noch negativ Getestete in gefährdete Bereiche lassen können: Dann sind Pflege- oder Altersheime sehr sicher." Wenn dadurch  60 bis 80 Prozent der Corona-Todesfälle verhindert werden könnten, so der Virologe, dann wäre schon einiges geschafft.

Rückkehr zur Normalität erst 2022

Weiters erläuterte der Virologe Schmidt-Chanasit, dass man "dem alten Leben heuer zwar schrittweise näher kommen werde, es jedoch weiterhin der Maßnahmen bedarf. 

 "Ich bin fest davon überzeugt, dass wir 2022 nur noch sehr wenige Einschränkungen benötigen."

Und weiter: "Aber wir hätten schon sehr viel von unserem alten Leben zurückgewonnen, wenn die Kitas, Schulen, Läden wieder öffnen und die Vereine wieder Sport machen dürfen."

Prognose für Österreich 

Steht Österreich vor einer ähnlichen Entwicklung? In den vergangenen Wochen konnten die Neuinfektionszahlen trotz des Lockdowns nicht wirklich gedrückt werden, weshalb jener um weitere zwei Wochen verlängert wurde. Nun steht sogar die geplante Öffnung am 8. Februar auf der Kippe. Zuletzt warnte unter anderem der FPÖ Klubobmann Herbert Kickl vor einer "Lockdown-Endlosschleife". Auch ein Bericht der "Kleinen Zeitung" lässt nichts Gutes befürchten. Laut der Prognose werden die Corona-Zahlen auch im Lockdown weiter in die Höhe schnellen - der Grund sei die Corona-Mutation. (Mehr dazu hier: Erschütternde Corona-Prognose für Österreich >>)

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    JESSICA GOW / AFP / picturedesk.com