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Unruhen nach Urteil gegen Guru: Zumindest 13 Tote

Ein Urteil gegen einen populären Guru hat in Indien Ausschreitungen Zehntausender Anhänger ausgelöst. Mindestens 13 Menschen sind getötet worden.

Heute Redaktion
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Ein indischer Guru ist der Vergewaltigung zweier seiner Anhängerinnen schuldig gesprochen worden. Nach dem Schuldspruch am Freitag kam es zu Ausschreitungen, bei denen laut Medienberichten mindestens 13 Menschen getötet und mehrere verletzt wurden.

15.000 Polizisten im Einsatz

Der Klägeranwalt bestätigte Medienberichte, wonach der Guru schuldig gesprochen wurde. Das Strafmaß soll am Montag verkündet werden. Mehr als 100.000 Verehrer des berühmten Spirituellen Gurmeet Ram Rahim Singh waren am Freitag zur Urteilsverkündung in die nordindische Stadt Panchkula gekommen.

Wegen der schon im voraus befürchteten Ausschreitungen waren Panchkula und die Nachbarstadt Chandigarh Berichten zufolge seit Donnerstag lahmgelegt: Schulen und Büros blieben geschlossen, Busse und Züge standen still.

Rund 15.000 Polizisten waren im Einsatz, Soldaten standen auf Abruf bereit. Drei Cricket-Stadien waren als Übergangs-Gefängnisse für festgenommene Randalierer vorgesehen.

Heiliger, Sänger und Schauspieler

Der 50-jährige Ram Rahim ist ein selbsternannter Heiliger und Anführer der spirituellen Organisation "Dera Sacha Sauda" (etwa: Sekte des wahren Geschäfts), die auch politischen Einfluss hat. Die Gruppe hat nach eigenen Angaben 60 Millionen Mitglieder. Ihnen predigt Ram Rahim unter anderem Meditation, organisiert soziale Projekte und Umweltaktionen. Er zeigt sich häufig auf einem Motorrad und trägt gern funkelnden Schmuck.

Er ist auch Popsänger und hat Action-Filme mit sich selbst in der Hauptrolle als "Bote Gottes" gedreht. In einem anderen Verfahren ist der Guru wegen Mordes an einem Journalisten angeklagt.



(red)