In Meidling wurde am Donnerstagmorgen gegen 9:20 Uhr die Leiche einer 29-jährigen Afghanin entdeckt. Aus ihrem Heimatland hatten die Eltern der Frau Alarm geschlagen und weitere Angehörige über einen Streit mit ihrem Partner informiert. Diese verständigten daraufhin die Polizei. Laut Exekutive soll die Frau durch mehrere Messerstiche getötet worden sein. Ihr Ehemann ist seit der Bluttat verschwunden und gilt als dringend tatverdächtig. Die Fahndung nach dem mutmaßlichen Mörder läuft auf Hochtouren.
Laut "Heute"-Infos handelt es sich bei der Getöteten um Arezoo A., die erste Ende Mai aus Afghanistan nach Wien gekommen war. Die Frau und der mutmaßliche Täter, der bereits seit 2011 in Österreich ist, waren bisher nicht polizeilich in Erscheinung getreten.
Auch in der Wohnanlage, in dessen Innenhof sich auch ein Kindergarten befindet, war das Ehepaar nie auffällig geworden. "Wir kannten das Ehepaar nicht und haben auch nie etwas von einem Streit mitbekommen", erklärt Kindergartenpädagogin Tatsiana P. (40) im Gespräch mit "Heute".
Ein Angehöriger der Getöteten habe gegen 8:30 Uhr bei der Kinderbetreuungseinrichtung geläutet und um Hilfe gebeten, da seine Bekannte vermisst sei. Über einen Tisch wollte sich der Mann vom Garten aus Zutritt zur Wohnung verschaffen. "Unter dem Fenster und im Stiegenhaus war dann ganz viel Polizei", schildert die 40-Jährige, die mit den Kindern während der laufenden Ermittlungen im Kindergarten blieb.
"Das Publikum in der Nähe des Hauses ist speziell", erklärt die Kindergartenpädagogin. "Es ist überall Müll und die Leute hören laut Musik, Rauchen und Trinken. Es war schon ein unrundes Gefühl, hier zu sein."
Eine "Heute"-Anfrage im Innenministerium zeigt, dass der Mord an der jungen Afghanin bereits der vierzehnte Femizid in diesem Jahr ist. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Frauenmorde stark rückläufig. Im selben Zeitraum wurden 2023 insgesamt 22 Frauen getötet.