Wien

Unsexy! Wiener Erotik-Kino droht nun der Corona-Tod

Seit sieben Monaten darf Mario Adlassnig sein Kino nicht aufsperren. Das Geld ist knapp. Nun geht er in den Sitzstreik - und hofft auf Spenden.

Claus Kramsl
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Betreiber Mario Adlassnig (li.) trägt sein Fortuna Kino in Wien-Favoriten zu Grabe.
Betreiber Mario Adlassnig (li.) trägt sein Fortuna Kino in Wien-Favoriten zu Grabe.
Sabine Hertel

Statt prickelnder Erotik steht im "Fortuna Kino" in der Favoritenstraße 147 in Wien-Favoriten derzeit Drama am Spielplan. Wie alle Lichtspielhäuser muss auch Österreichs zweitältestes Kino – 2020 feierte man 100. Geburtstag – derzeit Corona-bedingt geschlossen bleiben. Betreiber Mario Adlassnig fürchtet den "Corona-Tod", demonstrierte Dienstagmittag mit Sarg vor seinem Kino: "Ich habe seit sieben Monaten zu, keinen Cent Umsatzersatz erhalten. Lange halte ich nicht mehr durch!".

Zeit, Geld und viel Liebe in altes Kino gesteckt

Adlassnig übernahm das "Nostalgie-Juwel", wie er es nennt, vor einigen Jahren. Damals stand es kurz vor der Pleite. "Trotzdem hab ich mir die Mühe gemacht, das kleine Kino liebevoll zu restaurieren und es wieder zum Laufen zu bringen. Erst letztes Jahr haben wir es geschafft, eines der ältesten Vorführgeräte der Marke Eiki (16mm) fertigzustellen um in Zukunft - so war der Plan - langsam wieder voll auf Nostalgie umstellen zu können. Als Privatperson ohne jegliche Förderungen ist dieses schon eine finanzielle Herausforderung gewesen", so Adlassnig.

Mit monatlichen Nostalgie-Vorstellungen von Film-Klassikern eröffnete sich der Wiener auch den Besuchermarkt abseits jener Cineasten, denen Po und Busen wichtiger sind, als Handlung und Kameraführung. Doch dann kam Corona. "Das Kino ist nun das siebente Monat behördlich geschlossen. Der großartig angekündigte 80-Prozent-Umsatzersatz der Bundesregierung wurde am 6. November vom Steuerberater beantragt. Das Geld ist bis -Stand heute - nicht gekommen", so Adlassnig verzweifelt. Laufende Kosten trage er seit Monaten selber. "Ich bekam lediglich 500 Euro monatlich bis Oktober aus dem Härtefallfond. Die Angestellte wurde nicht gekündigt - so wie es den Vorgaben für den Anspruch der Förderung entspricht."

Um auf seine Situation aufmerksam zu machen, ist der Kino-Betreiber ab sofort in Sitzstreik.

Wer Adlassnig und das Fortuna Kino unterstützen möchte, kann hier spenden:

Mario Adlassnig

Erste Bank AT102011128564808207

Verwendungszweck : Kinoerhaltspende

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