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Unterirdischen See in 4 Km Tiefe erreicht

Heute Redaktion
14.09.2021, 03:34

Russische Forscher erreichten nach mehr als 30 Jahren Bohrarbeiten den in fast 4000 Metern Tiefe gelegenen Wostok-See in der Antarktis. Seit 500.000 Jahren ist das Gewässer isoliert. Nun können die Wissenschaftler den mehrere Millionen alten See auf neue Lebensformen untersuchen. US-Wissenschaftlern kommt Kritik, weil sie Verschmutzung befürchten.

Durch 3769,30 Meter dickes Eis mussten sich die Forscher bohren, bevor sie den See erreichten. Medien in Moskau sprachen vom größten Ereignis der Antarktis-Forschung der vergangenen 100 Jahre.

Westliche Forscher fürchten Verschmutzung

Die Mission ist umstritten. Westliche Forscher fürchten, dass das Ökosystem des größten unterirdischen Sees der Antarktis verschmutzt werden könnte. Möglicherweise existieren dort unbekannte Bakterien. Der See ist nach Angaben von Experten mehrere Millionen Jahre alt.

Gefahr Kerosin und Frostschutzmittel

US-Wissenschafter hatten ihren russischen Kollegen vorgeworfen, bei der Bohrung Kerosin und Frostschutzmittel zu verwenden. Dies könnte den unter einem Gletscher liegenden See verschmutzen. Expeditionsleiter Waleri Lukin wies dies zurück. Die Technologie sei bei ähnlichen Missionen in Grönland erprobt worden, sagte er.

Bohrungen seit den 70ern

Die Sowjetunion hatte mit den Forschungsbohrungen unter einer Polarstation in den 1970er Jahren begonnen. Erst 1996 entdeckte ein russisch-britisches Team den See.

APA/Red.

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