Österreich

Unternehmer wollen Plan vom alten Neubau kaufen

Heute Redaktion
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Dieser Original-Bezirksplan des österreichischen Kartographen Carl Graf Vasquez aus dem Jahr 1827 soll gekauft werden. (c) privat
Dieser Original-Bezirksplan des österreichischen Kartographen Carl Graf Vasquez aus dem Jahr 1827 soll gekauft werden. (c) privat
Bild: zVg

Ein Original-Bezirksplan aus dem 19. Jahrhundert soll in den 7. Wiener Bezirk zurückkehren. Mit einer Crowdfunding-Kampagne soll dafür Geld gesammelt werden.

Ein historischer, handkolorierter Plan von Carl Graf Vasquez aus dem Jahr 1827, der den heutigen 7. Wiener Gemeindebezirk zeigt, hat es den Geschäftsleuten der Westbahnstraße und der Kaiserstraße angetan. Mittels einer nun gestarteten Crowdfunding-Kampagne wollen sie Geld sammeln, um den Teil der Neubauer Geschichte heimzuholen.

"Ich stehe auf alte Pläne. Es ist immer spannend zu sehen, wie der Bezirk früher ausgesehen hat", erklärt der Initiator der Kampagne, der Geschäftsinhaber der "WauWau Pfeffermühlen", Thomas Kreuz. In dem Plan könne man beispielsweise sehen, dass die heutige Westbahnstraße um das Jahr 1830 herum noch Kirchengasse hieß. "Das besondere an dem Originalplan sind auch die 14 handkolorierten Veduten-Ansichten, die Plätze aus dem Bezirk zeigen", so Kreuz.

Angekauft soll der alte Bezirksplan über den Antiquitätenhändler Domenico Jacono, der sein Geschäft ebenfalls in der Westbahnstraße betreibt.

Sammelziel liegt bei 3.700 Euro

Um das für den Ankauf nötige Geld zu sammeln, hat Kreuz gemeinsam mit Gudrun Kirchert von der Agentur Stadtfein eine Crowdfunding-Aktion gestartet. Noch bis 28. November kann jeder mit einem Herz für die Neubauer Geschichte das Projekt auf der Crowdfunding-Plattform "Startnext" unterstützen.

Nach dem Ankauf soll das gute Stück nach Vorstellungen von Kreuz "allen und niemandem" gehören. So soll es als Leihgabe an den Bezirk übergeben werden, wo der Plan dann – etwa im Bezirksmuseum Neubau oder der Bezirksvorstehung – öffentlich ausgestellt werden soll.

Das Sammelziel liegt bei 3.700 Euro: Damit sollen den Ankaufspreis von rund 800 Euro für den Bezirksplan selbst sowie die Kosten für die Organisation der Crowdfunding-Kampagne sowie die digitale Vervielfältigung des Plans abgedeckt werden.

Jeder kann eigenen Bezirksplan haben

Diese Vervielfältigung ist wesentliches Element der Crowdfunding-Kampagne, denn über den Ankauf einer Kopie des Bezirksplans soll die erforderliche Summe zusammen kommen. Für 34 Euro erhalten Unterstützer einen ungerahmten hochwertigen Druck im Maßstab 1:50. Für 209 Euro gibt es die gerahmte "Luxusversion" im Format 70x85cm, gedruckt auf hochwertigem Büttenpapier.

Wer selbst keinen Plan im Wohnzimmer hängen haben, aber die Idee trotzdem unterstützen will, kann einen "Sympathie-5er" spenden.

(Video: Youtube)

Ankauf als Teil eines Projekts von Neubauer für Neubauer

"Natürlich könnten wir den Plan auch selbst kaufen, aber der Ankauf soll nur ein Teil des Projektes sein. Ziel ist es vor allem auch, dass Menschen, die den 7. Bezirk lieben und die an seiner reichen Geschichte interessiert sind, die einmalige Chance haben, sich ein Stück Kulturgeschichte für die eigenen vier Wände zu sichern", betont der Geschäftsmann.

Dabei hängt die Exklusivität der hochwertigen Reproduktionen von der Anzahl der Unterstützer ab. Je größer die einzelnen verkauften Finanzierungsbausteine seien, desto geringer sei die Stückzahl der Drucke und umso wertvoller seien die Stücke", erklärt Kreuz.

Bezirksplan zeigt "K. K. Polizey-Bezirk St. Ulrich"

Der 60x75cm große Bezirksplan des österreichischen Beamten und Kartographen Carl Graf Vasquez (eigentlich Vasquez-Pinas von Löwenthal) trägt als ganzen Namen den Titel "K. K. Polizey-Bezirk St. Ulrich bestehend aus den Vorstädten Schottenfeld, Neubau, St. Ulrich u. Spittelberg ". In der Lithographie sind neben den Bezirksteilen des heutigen Neubau auch "14 Ansichten der vorzüglichsten Gebäude" festgehalten. (lok)