Österreich

4fach-Mama unschuldig in Haft – so viele wollen helfen

Ihre Geschichte bewegte zehntausende Leser. Eine Mutter aus der Steiermark saß 9 Monate unschuldig in Haft. Nun soll die 42-Jährige Hilfe bekommen.

Christian Tomsits
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Nicole T. (r.) war 261 Tage von ihren vier Kindern getrennt.
Nicole T. (r.) war 261 Tage von ihren vier Kindern getrennt.
Heute/privat

261 Tage verbrachte die vierfache Mutter Nicole T. aus Birkfeld (Stmk.) unschuldig in U-Haft. In ihrer Umgebung waren mehrere Brände gelegt worden, darunter der Hof ihrer Nachbarn und ihr eigener Keller. Plötzlich geriet sie ins Visier der polizeilichen Ermittler. 

Am 26. März 2019 legten ihr sechs Beamte vor den Augen ihrer Kinder Handschellen an. "Mein damals Vierjähriger winkte noch und sagte 'Tschüss Mama, bis bald' – dann war ich 9 Monate weg."

10 Jahre Haft drohten

So lange schmorte sie in der Justizanstalt Graz-Jakomini, wartete aufgrund strenger Vorschriften oft vergeblich auf Familienbesuch und schlussendlich auf ihren Prozess wegen Brandstiftungsverdachts – ihr drohten bis zu 10 Jahre Haft.

Nach einem sorgsam geführten Verfahren, bei dem der Richter die Sache ganz genau beleuchtete, sprach er die Angeklagte schlussendlich frei. Trotzdem hatte sie in ihrer langen Haftzeit schwere gesundheitliche und finanzielle Verluste erlitten – versäumte unersetzbare Zeit mit ihren Kindern und Fristen. Bei ihrer Entlassung stand sie dadurch auch noch ohne ihr Reha-Geld da. "Ich bin finanziell am Ende", sagte die 42-Jährige zuletzt zu "Heute".

Spendenseite eingerichtet

Ein Zivilverfahren gegen die Republik soll ihr nun eine Entschädigung ermöglichen. Bis dahin – und das kann Jahre dauern – will eine private Initiative Geld für die Familie sammeln. Ein ehrenamtlicher Mitarbeiter des Luca Kinderschutz Vereins richtete eine Sammelaktion ein, alle Einnahmen werden Nicole T. aufs Konto überwiesen. 

Den Link zur Seite findest du hier.

ORF-Beitrag über gesamte Causa

Nach "Heute"-Informationen soll an dem spektakulären Justiz-Fall nun auch der ORF reges Interesse zeigen. "Am Schauplatz Gericht" soll dem Vernehmen nach sowohl mit der Familie, als auch mit weiteren in den Fall involvierten Personen in Kontakt getreten sein.

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