Politik

"Unverständlich" –Ministerin knöpft sich jetzt Wien vor

Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) möchte Wiens Städtetourismus wieder auf Vor-Krisenniveau bringen und spricht dabei Klartext.

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Wiens Bürgermeister Michael Ludwig und Tourismusministerin Elisabeth Köstinger
Wiens Bürgermeister Michael Ludwig und Tourismusministerin Elisabeth Köstinger
picturedesk.com

Während die Ferienregionen in der Sommer- und Wintersaison teilweise sehr gute Buchungen verzeichnen, leidet der Städtetourismus mit seinen Beherbergungs- und Gastronomiebetrieben sowie die Veranstalter-, Freizeit- und Reisebranche nach wie vor unter enormen Umsatzeinbußen. Der Wegfall großer Veranstaltungen wie Kongressen oder Fach- und Publikumsmessen ist vor allem in der Bundeshauptstadt stark spürbar.

Darum hat Tourismusministerin Elisabeth Köstinger gemeinsam mit Stadtrat Karl Mahrer zu einem "Wiener Gastronomie- und Tourismusgespräch" eingeladen. Neben einem offenen Gedankenaustausch und der Erläuterung von Unterstützungsmaßnahmen der Österreich Werbung durch Geschäftsführerin Lisa Weddig, wurden im Rahmen des Gesprächs mögliche Lösungsansätze zur Stärkung des Städtetourismus beraten.

"Vor Beginn der Corona-Krise gehörte Wien zu den beliebtesten Kongress-Destinationen der Welt. Unser Ziel ist, dieses Vor-Pandemie-Niveau so schnell wie möglich wieder zu erreichen“, betont Tourismusministerin Köstinger. "Besonders hilfreich wäre, dass sich die Bundeshauptstadt allen Öffnungsschritten anschließt", so Köstinger und verweist auf das derzeitige "Dilemma".

"Unverständlich"

"Touristen können zwar mit einem 3G-Nachweis in einem Hotel einchecken, ein Restaurant-Besuch ist aber nach wie vor nur mit einem 2G-Nachweis möglich. Für den gebeutelten Städtetourismus ist diese Situation natürlich problematisch. Umso wichtiger ist es, die betroffenen Betriebe bestmöglich zu unterstützen, damit sie durchstarten können, sobald auch Wien alle Einschränkungen aufhebt“, führt die Ministerin die Notwendigkeit weiterer Wirtschaftshilfen über den März 2022 hinaus für den schwer betroffenen Bereich Tourismus weiter aus. Zu begrüßen ist die ausgeweitete Maximaldauer von 24 auf 26 Monate zur Inanspruchnahme des regulären Kurzarbeit-Fördermodells mit der reduzierten Förderhöhe. Dies ist für all jene Mitarbeiter im Tourismus positiv, die bereits seit zwei Jahren aufgrund der Corona-Krise in Kurzarbeit sind.

"Unverständlich" ist für Köstinger zudem, dass Wien das einzige Bundesland in Österreich ohne Tourismuszone ist: "Wien ist am Sonntag die stillste Stadt Europas. Für eine Weltstadt wäre eine Tourismuszone eine wesentliche Verbesserung." Der Fachkräftemangel gehört zu den größten Herausforderungen im Tourismus. Die Reform des Arbeitsmarktes wurde im Rahmen des Gesprächs als weiterer Schwerpunkt definiert. Parallel dazu starten BMLRT und ÖHT in Kürze eine neue Leuchtturm-Förderaktion zur Attraktivierung des touristischen Arbeitsmarktes. Dafür stehen insgesamt 2 Mio. Euro zur Verfügung.

Mahrer: Stadtregierung muss Tourismusbetriebe unterstützen

"Im Sinne der betroffenen Unternehmen ist es notwendig, kreative Modelle mit langfristiger Wirkung zu entwickeln. Vor allem der Städtetourismus und im speziellen die Tagungs- und Kongresswirtschaft benötigen hier besondere Unterstützung. Daher ist es aus meiner Sicht wichtig, dass Bundesministerin Elisabeth Köstinger und ich uns direkt mit den Betroffenen an einen Tisch setzen und Lösungen finden. Gerade wenn die Stadtregierung gesundheitspolitisch einen eigenen Weg geht, wie mit der Beibehaltung der 2G-Regelung in der Gastronomie, muss diese auch mit entsprechenden Wirtschaftshilfen ausgleichen", verstärkt Stadtrat Karl Mahrer und erinnert daran, dass Wiens Städtetourismus ein elementarer Wirtschafts- und Arbeitsplatzfaktor sei. Wien verzeichnet gegenüber anderen Bundesländern die höchste Anzahl an Beschäftigten in der Gastronomie bzw. Tourismus. Während im Jahr 2019 noch knapp 50.000 Beschäftigte verzeichnet wurden, waren es im Jahr 2020 fast 10.000 weniger.

"Der Städtetourismus hat alle bisherigen Maßnahmen solidarisch mitgetragen und es wäre für die betroffenen touristischen Betriebe unzumutbar, jetzt allein gelassen zu werden, nur weil Wien als einziges Bundesland einen Corona-Sonderweg gewählt hat. Für die Betriebe ist es wichtig, dass auch die Corona-Hilfsmaßnahmen verlängert werden, daher werde ich mich auch für diese beiden Maßnahmen einsetzen. Die Bundesregierung hat bereits gezeigt, wie umfassende Entlastungspakete ausschauen. Jetzt muss die Stadtregierung Verantwortung übernehmen und die betroffenen Betriebe so gut es geht unterstützen."

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