Österreich

Unwetter-Alarm: Kärnten beruft Krisenstab ein

Heute Redaktion
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Heftige Regenfälle und starker Wind sorgen für Chaos im Süden des Landes. Straßen sind zum Teil gesperrt. Die Einsatzkräfte stehen im Dauereinsatz.

Behörden und Einsatzkräfte sind in Alarmbereitschaft. Bis Dienstag sind 200 bis 300 Liter Liter pro Quadratmeter angesagt. Allen voran rund um die Drau, die Gail und die Möll ist mit Hochwasser zu rechnen. Die UWZ warnt in Osttirol und Kärnten vor Überschwemmungen.

Am heutigen Sonntag regnet es im Süden weiterhin kräftig und teils gewittrig verstärkt, in Summe kommen große Regenmengen zusammen, wodurch die Gefahr lokaler Überflutungen deutlich ansteigt.

Unter anderem für das Lesachtal, Dellach und Spittal an der Drau gilt die höchste Warnstufe – bis zumindest Montagfrüh ist hier mit Unwettern und Starkregen zu rechnen.

Krisensitzung einberufen

Katastrophenschutz-Referent Daniel Fellner hat für Sonntag eine Krisensitzung einberufen, um weitere Schutzvorkehrungen zu treffen. Am Samstag wurde bereits mitgeteilt, dass der Wasserpegel vorsichtshalber auf den Niedrigststand reduziert wird. "Um Schäden in Ober- und Unterkärnten so gering wie möglich zu halten, wird der Wasserstand in den Stauseebecken in Edling, Ferlach und im Bereich der Annabrücke basierend auf Bescheiden der zuständigen Bezirkshauptmannschaften drastisch abgesenkt", teilte das Land Kärnten mit. Die Gail hatte schon den Stand eines ein- bis fünf-jährlichen Hochwassers erreicht (siehe Grafik in der Fotostrecke).

Zudem wurde eine eigene Seite auf der Homepage vom Land Kärnten eingerichtet, über die Informationen bereitgestellt werden. "Machen Sie Gebrauch von diesem Angebot", appelliert Fellner. Es sei nötig und wichtig, die Menschen in den betroffenen Gebieten umfassend zu informieren.

Orkanartiger Sturm

In Ferlach wiederum haben orkanartige Sturmböen bis Windspitzen von bis zu 150 km/h dafür gesorgt, dass zahlreiche Häuser abgedeckt und Bäume umgerissen wurden. Die Stadtgemeinde bittet die Bevölkerung, zuhause zu bleiben.

"Umgestürzte Bäume, verlegte Bundes- und Landesstraßen, gerissene Stromleitungen und abgedeckte Objekte bestimmen das Einsatzgeschehen", heißt es seitens des Beriksfeuerwehrkommandos Klagenfurt-Land. Mehr als 15 Häuser wurden beschädigt. Auch im Rosental und Bad Eisenkappel herrscht aufgrund des Sturms Chaos. Etwa 1.000 Haushalte sind hier Berichten zufolge ohne Stromversorgung, weil Bäume Leitungen beschädigt haben. Auch die Wasserversorgung soll zum Teil beeinträchtigt sein, berichtet die "Kleine Zeitung" (Online-Ausgabe).

Verkehrschaos

Die Katschberg-Straße (B 99) ist in Richtung Spittal zwischen Trebesing und Lieserbrücke nach einem Steinschlag gesperrt. Auch die L25, die Defereggental Landesstarße, ist bei St. Veit in beiden Richtungen wegen eines Steinschlags gesperrt. Zudem wurde der Plöckenpass durch Murenabgänge verlegt. Die Rosental Straße (B85) ist im Bereich zwischen Görtschach und der Stadteinfahrt Ferlach durch umgestürzte Bäume verlegt.

Aussichten für die nächsten Tage

Ergiebig und länger anhaltend fällt der Regen am Sonntag vor allem noch in Osttirol und Kärnten aus, stellenweise sind hier laut UBIMET auch Gewitter eingelagert. Der Feuchtenachschub von der Adria her reißt auch zu Wochenbeginn nicht ab. Auch am Montag kommt im Südwesten neuerlich starker und gewittrig durchsetzter Regen auf, sodass hier die Gefahr von Überflutungen und Vermurungen deutlich ansteigt. Erst im Laufe des Dienstags beruhigt sich das Wetter langsam wieder. (red)