Österreich

Urlaub, 8.000-€-Messer: Vorwürfe gegen SPNÖ-Chef

Heute Redaktion
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SPNÖ-Chef Franz Schnabl sieht sich mit Vorwürfen konfrontiert.
SPNÖ-Chef Franz Schnabl sieht sich mit Vorwürfen konfrontiert.
Bild: SPNÖ/Herbert Käfer

Vorwürfe gegen SPNÖ-Chef Franz Schnabl. Er soll sich von einem Spion einen Urlaub auf Korsika finanzieren haben lassen, dazu auch ein 8.000-€-Messer geschenkt bekommen haben.

Die ÖVP fordert Aufklärung zu den Vorwürfen um SPNÖ-Chef und Landesvize Franz Schnabl: „Dass sich der nunmehrige SPÖ-Chef in Niederösterreich laut Medienberichten von dubiosen Kreisen ein Luxusleben finanzieren ließ, ist höchst aufklärungsbedürftig", so Karl Nehammer, Generalsekretär der Volkspartei.

Dem niederösterreichischen SPÖ-Chef Franz Schnabl soll laut Medienberichten in seiner Zeit bei Magna von einem deutschen Spion eine Reise nach Korsika finanziert worden sein. Zudem habe Schnabl ein 8.000 Euro teures Messer erhalten. Die Landespartei bestätigte am Donnerstag eine Zeugenaussage bei der Polizei betreffend BVT. Es bestehe jedoch keinerlei Zusammenhang mit Schnabls politischer Tätigkeit.

Schnabl habe dem Agenten einen Kontakt zu einem Fachmann vermittelt, teilte eine SPNÖ-Sprecherin mit. Er habe stets in Abstimmung mit seinem damaligen Arbeitgeber gehandelt. ÖVP, FPÖ und NEOS forderten Aufklärung.

Nehammer: "Karten auf den Tisch legen"

"Die Presse" hatte berichtet, dass Schnabl offenbar immer wieder mit dem deutschen Spion gearbeitet und ihn auch vermittelt hatte. Geld wolle er dafür nicht bekommen haben. "Laut eigener Aussage habe er aber großzügige Geschenke erhalten. So wurde Schnabl mit seiner Frau auf eine Reise nach Korsika eingeladen", schrieb die Zeitung. Er sei mit dem Agenten jagen gewesen und habe ein Damastmesser im Wert von bis zu 8.000 Euro erhalten.

"Ich fordere die SPÖ auf, hier alle Karten auf den Tisch zu legen und wenn nötig rasch Konsequenzen zu ziehen. Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, ist das jedenfalls moralisch höchst fragwürdig. Hier muss SPÖ-Chefin Rendi-Wagner aktiv werden, ansonsten ist sie unglaubwürdig", so Nehammer.

NEOS-Landessprecherin Indra Collini zu der Causa: „Klar ist, dass Korruptionsvorwürfen nachzugehen ist – egal ob sie die politische Linke oder Rechte betreffen. Die Bürgerinnen und Bürger haben sich eine ehrliche Politik und Menschen mit Integrität verdient. In diesem Sinne muss es auch hier Aufklärung geben. Dass gerade ÖVP und FPÖ die Moralapostel mimen, halte ich aber für durchschaubar. Es wäre angebracht, würde man bei Verfehlungen in den schwarz-blauen Reihen genauso schnell mit Aufklärung reagieren, wie man sie von anderen einfordert."

„Das Image der selbsternannten 'Sauberpartei' SPÖ bekommt immer mehr unschöne Risse. Die SPÖ-Parteivorsitzende Rendi-Wagner muss nun rasch handeln, die dunklen Hintergründe dieser von ihrem Landesparteivorsitzenden gesetzten unmoralischen Handlungen erhellen und dann etwaige notwendige Konsequenzen ziehen", kritisierte auch FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker die Angelegenheit.

Und Hafenecker weiter: „Jetzt kann Rendi-Wagner endlich einmal zeigen, wie es um ihre Autorität innerhalb der eigenen Partei bestellt ist, denn in ihrer Partei scheint immer schon nach der Parole ‚Holt euch, was euch zusteht' agiert worden zu sein, die noch Ex-Bundeskanzler Christian Kern 2017 im Zuge des Nationalratswahlkampfes ausgegeben hat. Wenn sich nämlich diese Behauptungen bestätigen sollten, dann muss dies auch für ihren Parteifreund Folgen haben", so der FPÖ-Generalsekretär.

Sprecherin von Schnabl: "Unrichtige Darstellung"

Eine Sprecherin bestätigt, dass es eine Zeugenaussage des Managers Franz Schnabl für den Zeitraum der Ausübung seiner beruflichen Tätigkeit von 2008 bis 2012 gegeben hat und dieser stets in Abstimmung mit dem damaligen Arbeitgeber gehandelt habe (Insgesamt Zeit bei diesem Arbeitgeber von 2003 bis 2017).

Ein Anwalt habe bereits "rechtliche Schritte gegen die unrichtige Darstellung einer Boulevardzeitung eingeleitet", so die Sprecherin weiter: „Ein Skandal erster Güte, wie hier in den politischen Giftküchen von Schwarz/Türkis und Blau wieder die Dirty Campaigning-Maschinerie angeworfen wird. Ein erfolgreich für die NiederösterreicherInnen tätiger Politiker soll hier offensichtlich diskreditiert werden. Die Zeugenaussage steht in keinerlei Zusammenhang mit seiner politischen Tätigkeit und wir werden diese – die im Übrigen in der Öffentlichkeit nichts zu suchen hat - in jedem Fall nicht weiter inhaltlich kommentieren. Sollte es Nachfragen seitens der Behörden geben, steht Franz Schnabl diesen selbstverständlich, wie auch in der Vergangenheit, jederzeit zur Verfügung."

(wes)