Österreich

"Hunderte Tirol-Urlauber werden einfach vergessen"

Heute Redaktion
Teilen
Picture

Seit zwei Wochen eingesperrt, alleine gelassen und ohne jede Information, wie es weiter geht: Eine Tirol-Urlauberin erhebt nun schwere Vorwürfe gegen die Politik.

Was ein entspannender Urlaub hätte werden sollen, wurde für viele zum Albtraum. So auch für Beate P. (33, Name von der Redaktion geändert). Zusammen mit ihrem Mann machte sie in Ischgl (Tirol) Urlaub, doch dann kam Corona und alles änderte sich.

"Wir sind seit 14 Tagen hier eingesperrt und niemand fühlt sich für uns zuständig", so Frau P. gegenüber "Heute". Während ausländische Touristen abreisen durften, mussten die Österreicher weiter in ihren Unterkünften ausharren. Während andere auf der ganzen Welt heim geflogen werden, dürfen hier hunderte Österreicher nicht nach Hause.

"Das nennt man dann Europäische Gleichberechtigung", kritisiert Frau P. "Auf uns wird völlig vergessen. Wir wurden nicht auf Corona getestet, wissen nicht, wie es weitergeht oder wann wir nach Hause dürfen", so die Angestellte. Zuhause ist für Ehepaar P. Wien und Schwadorf (NÖ), beides derzeit Welten entfernt.

"Teils fürchterliche Zustände in Unterkünften"

Beate P. "wohnt" derzeit in einem "winzigen Hotelzimmer", andere Urlauber in Privatzimmern oder Frühstückspensionen ohne Versorgung oder ohne Waschmaschine. "Die können nicht kochen und nirgends essen gehen, weil alles geschlossen hat. Es herrschen teils fürchterliche Zustände", schildert Frau P.

In vielen Unterkünften wurde auch das Personal gekündigt und steht nun ohne Geld und Versorgung da. Auch sie dürften Ischgl nicht verlassen.

"So gut wie keine Informationen"

Auch nach 14 Tagen würden die Österreicher weiter festgehalten, als Argument wird genannt, sie könnten ja noch immer krank werden. "Ja, irgendwann sicher, wenn man ewig eingesperrt ist", ärgert sich Frau P. "Wie lange ist nun Quarantänepflicht? Ist das in Tirol anders als überall sonst? Macht sich der Hr. Platter (der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter, ÖVP, Anm.) seine eigenen Regeln?", fragt sich die Angestellte.



"Uns wurde nicht gesagt, warum wir nicht heim dürfen, keiner fühlt sich zuständig, keiner weiß, wer das Hotel bezahlen muss,

man ist alleine gelassen - egal ob Gemeinde, BH Landeck oder Land Tirol, für die existieren wir nicht", ist Frau P. sauer.