Österreich

Urlaub neben Flüchtlingen?

Heute Redaktion
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Bild: Lisi Niesner / Reuters

Endlich sind sie da, die heiß ersehnten Sommerferien. Auch die Temperaturen passen bestens. Wie die 220.000 österreichischen Schüler freuen sich auch die Erwachsenen auf den wohlverdienten Urlaub.

Ich gehöre zu ihnen, bin "urlaubsreif" und dankbar, dass ich eine Zeit der Erholung haben darf. Doch wohin reisen? Wo sich trotz Krise und Terror ungestört erholen? Während Millionen urlaubshungrige Europäer in den Süden an den Strand des Mittelmeeres strömen, kommen fast täglich Tausende Flüchtlinge aus den Krisengebieten der Welt in die Gegenrichtung: nach Europa. Wohlstand und Elend treffen oft am selben Strand aufeinander.

Sonnenhungrige Feriengäste und Bootsflüchtlinge, die nur das nackte Überleben haben: ein schmerzlicher Kontrast! Ich freue mich, heuer im Urlaub vierzehn Tage am Meer verbringen zu können. Aber wie mit dem Drama der Flüchtlinge umgehen, die in nicht endenden Scharen in Europa landen? Es ist die größte Flüchtlingswelle seit Langem. Dazu kommen die Angst vor Terroranschlägen und die Sorge um die weitere Entwicklung Europas. Wie soll da ein halbwegs sorgenfreier Urlaub gelingen?

Ich habe kein "Urlaubsrezept". Ich versuche nur, für mich ein paar Urlaubsregeln einzuhalten. Die erste lautet: Dankbarkeit! Es ist nicht selbstverständlich, gesund und frei am Meeresstrand Ferien zu genießen. Die zweite Regel: Aufmerksamkeit! Zeit für die anderen! Zuhören, sich interessieren, Anteil nehmen. Auch am Schicksal derer, die ums nackte Leben kämpfen. Dritte Regel: Nachdenken! Wo stehe ich im Leben? Wie geht es weiter? Zeit zur Besinnung, zum Gebet! Besonders für die, die alles verloren haben und ein neues Leben suchen.