Österreich

Urlaub und Corona: Mehrheit für sechste Urlaubswoche

Zwei Drittel sind auch im Urlaub für den Arbeitgeber erreichbar. Top-Reiseziel ist diesen Sommer Österreich, eine 6. Urlaubswoche befürworten 86%.

Heute Redaktion
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GPA-Vorsitzende Barbara Teiber (links) und Eva Zeglovits, Geschäftsführerin von IFES, präsentierten die Umfrageergebnisse zu Urlaub und Corona.
GPA-Vorsitzende Barbara Teiber (links) und Eva Zeglovits, Geschäftsführerin von IFES, präsentierten die Umfrageergebnisse zu Urlaub und Corona.
Sabine Hertel

Die Corona-Krise hat sich merklich auf das Urlaubsverhalten der Österreich ausgewirkt. Zu Urlaub und Urlaubsgeld in Zeiten von Corona wurden 800 unselbstständig Beschäftigte von GPA und IFES im Mai dieses Jahres befragt. 40% gaben an, ihren Urlaub während der Krise nicht zur Erholung, sondern für den Haushalt genutzt zu haben. Beliebtestes Urlaubsziel ist in diesem Sommer Österreich (50%), ins Ausland wollen 34%. Fast 9 von 10 Befragten sprechen sich für eine 6. Urlaubswoche aus: "Die Menschen brauchen dringend Normalität. Politik und Arbeitgeber müssen die Rahmenbedingungen für eine normalen Sommerurlaub schaffen", erklärte die GPA-Vorsitzende Barbara Teiber bei einem Pressetermin. 

Ständige Erreichbarkeit bei Jungen

Dazu gehört laut Teiber auch das Recht auf Nicht-Erreichbarkeit: Insgesamt sagten zwei Drittel, für den Arbeitgeber auch im Urlaub erreichbar zu sein, 30% davon sogar jederzeit. Ständige Erreichbarkeit gaben besonders Personen unter 25 Jahren und mit einem Einkommen unter 1.500 Euro an. Wieviel Zeit für Erholung benötigt wird, ist je nach Alter unterschiedlich: Mehr als die Hälfte (56%) braucht mindestens zwei Wochen am Stück, um sich erholt zu fühlen. Mit nur einer Wochen sind eher die Jüngeren zufrieden. Am häufigsten geben Personen ab 55 Jahren an, mindestens drei Wochen Urlaub am Stück zu brauchen.

Freistellung für Kinderbetreuung gefordert

Während der Corona-Krise nahmen 15% ihren Urlaub zur Kinderbetreuung, unter Eltern mit Kindern unter 15 Jahren waren es sogar 63%. Ein Muster dabei: Zuerst brauchen Frauen ihren Urlaub zur Betreuung auf, danach der Partner. Und fast die Hälfte (45%) hebt sich auch 2021 Urlaub für Betreuung und Pflege auf. "Manche Eltern haben keinen Urlaub mehr und fürchten sich, was sie bei einer vierten Corona-Welle tun sollen. Für sie muss es eine Möglichkeit der Freistellung geben", so Eva Zeglovits, Geschäftsführerin von IFES. Beschäftigte mit Kindern sollen einen Rechtsanspruch auf drei Wochen Urlaub in der schulfreien Zeit erhalten.

Sechs Wochen Urlaub für alle

Derzeit gilt die Regel, dass Arbeitnehmer nach 25 Jahren beim gleichen Dienstgeber eine sechste Urlaubswoche bekommen. Einen solchen Anspruch haben laut Befragung 17%. Ab 55 Jahren sind es 38%, Tendenz sinkend. "Je älter man wird, desto mehr Erholungszeit braucht man. Ziel soll auch sein, gesund in Pension gehen zu können", so Teiber. Gefordert wird eine 6. Urlaubswoche für alle, vorstellen kann man sich dafür eine Altersgrenze. Außerdem soll die Politik mehr Möglichkeiten schaffen, um Vordienstzeiten anzurechnen.

Weniger Haushaltseinkommen bei Frauen

Abgefragt wurde auch das Wissen um die Regelungen von Sonderzahlungen: Die Mehrheit gab an, dass das 13. und 14. Gehalt im Kollektivvertrag geregelt ist. 36% denken, dass es aufgrund eines Gesetztes ausgezahlt wird. Verwendet werden die Sonderzahlungen für mehrere Zwecke, für Urlaub (50%), zum Sparen (44%) und besondere Anschaffungen (39%). Schulden bezahlen rund 14% mit ihrem Urlaubsgeld. Vor allem Personen unter 25 Jahren und Frauen gaben an, seit der Pandemie weniger Einkommen zur Verfügung zu haben. Ursachen sind Kurzarbeit, Stundenreduktion, oder ein Fall von Arbeitslosigkeit im Haushalt. 

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