Urlaubssperre für drei Millionen Beamte in der Türkei

Präsident Erdogan hat auf den Putschversuch mit einer Welle an Festnahmen reagiert. Jetzt wurden auch Tausende Sicherheitskräfte vom Dienst freigestellt. Alle anderen bekommen bis Ende des Jahres Urlaubssperre.

 
Rund 8.000 türkische Polizisten sind laut einem Informanten suspendiert worden, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Betroffen seien auch Beamte in den Großstädten Istanbul und Ankara. Präsident Recep Erdogan hatte nach dem gescheiterten Putschversuch von Samstagnacht Tausende mutmaßliche Putschisten und Sympathisanten festnehmen lassen. Beobachter werfen dem Präsidenten vor, den Putschversuch zu instrumentalisieren und bei den "Säuberungen" seine Kritiker aus dem Weg zu räumen.

Die türkische Regierung rief am Montag mit sofortiger Wirkung alle Beamten aus dem Urlaub zurück. Bis Ende des Jahres wurde außerdem eine Urlaubssperre verhängt. Alle freien Tage werden gestrichen, wie die "Zeit" berichtet. Das betrifft laut türkischen Meiden drei Millionen Beamte.

Türkei wird autoritäres Regime

Die österreichische Rechtsanwaltskammer hatte auf die Festnahme Tausender Richter empört reagiert und gegenüber der APA angegeben, die Türkei habe die rote Linie zum autoritären Regime überschritten.

Erdogan will Todesstrafe für Putschisten

Präsident Recep Erdogan denkt derzeit über noch härtere Maßnahmen nach und will die Todesstrafe wieder einführen. Angela Merkel meinte, solle die Todesstrafe wieder eingeführt werden, würden die werden. Unterdessen brach Erdogan auf der Beerdigung von Putsch-Opfern in Tränen aus.