Welt

Urteil zu spät: Hingerichteter war unschuldig

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: China Police

In China wurde ein damals 20-Jähriger mehr als zwei Jahrzehnte nach seiner Hinrichtung vom Vorwurf des Mordes und der Vergewaltigung freigesprochen worden.

Nie Shubin war 1995 von einem Erschießungskommando hingerichtet worden, und das, obwohl er unschuldig war, wie der Oberste Volksgerichtshof am Freitag verkündete. Das Todesurteil sei auf der Grundlage unklarer Fakten und "unzureichender Beweise" gefällt worden. Der Angeklagte wurde postum für unschuldig erklärt.

Nie war wegen Vergewaltigung und Ermordung einer Frau in Shijiazhuang, der Hauptstadt der nördlichen Provinz Hebei, zum Tode verurteilt worden. Das Gericht habe damals aber weder die genaue Vorgehensweise noch das Motiv des angeblichen Täters geklärt, betonte der Volksgerichtshof. Zudem gebe es Zweifel an der "Echtheit und Rechtmäßigkeit seines Geständnisses".

Im Jahr 2005, zehn Jahre nach Nies Hinrichtung, hatte ein Serienmörder den Mord an der Frau in Shijiazhuang gestanden. Seitdem hatte Nies Familie dafür gekämpft, dass die chinesischen Justizbehörden seinen Fall neu aufrollen. Aber erst 2014 wurde das Verfahren offiziell wieder aufgenommen, nun kam das Gericht zu seinem neuen Urteil.