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Konditor will Transgender keinen Kuchen backen

Erst wollte ein Konditor aus Colorado keine Hochzeitstorte für ein Homo-Paar backen, jetzt verweigerte er den Wunsch einer Transgender-Frau ...

Heute Redaktion
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Konditor Jack Phillips aus Lakewood (Colorado) verweigert Aufträge aus religiösen Gründen. So bekamen ein Homo-Paar keine Hochzeitstorte, eine Transgender-Frau keinen Geburtstagskuchen.
Konditor Jack Phillips aus Lakewood (Colorado) verweigert Aufträge aus religiösen Gründen. So bekamen ein Homo-Paar keine Hochzeitstorte, eine Transgender-Frau keinen Geburtstagskuchen.
Bild: Reuters

Er ist ein Wiederholungstäter! Erst vor zwei Monaten gewann Jack Phillips vor dem Obersten Gerichtshof der USA einen Prozess – der Konditor aus Colorado hatte sich aus religiösen Gründen geweigert, einem homosexuellen Paar eine Hochzeitstorte zu backen. Jetzt zieht er erneut vor Gericht. Der Inhaber des "Masterpiece Cakeshop" in Lakewood verklagte den Bundesstaat Colorado wegen Verletzung seines Rechts auf Meinungs- und Religionsfreiheit. Was war dieses Mal passiert? Eine Transgender-Frau hatte einen Geburtstagskuchen bestellt ...

US-Medien berichten über den Fall (Quelle: YouTube).

Dabei hätte alles so schön sein können! Die Anwältin Autumn Scardina hatte im Juni 2017 bei Phillips einen Kuchen bestellt, der innen rosa und außen blau sein sollte – damit wollte sie sowohl ihren Geburtstag als auch den siebten Jahrestag ihrer Geschlechtsumwandlung vom Mann zur Frau feiern. Doch lehnte den Auftrag aus religiösen Gründen ab – und Scardina reichte Beschwerde bei der Bürgerrechtskommission des Bundesstaates ein. Und das mit Erfolg: Im Juni 2018 erklärten die Behörden von Colorado, die Beweise reichten aus, um eine Diskriminierungsklage Scardinas zu unterstützen. Zugleich forderten sie aber beide Seiten auf, sich gütlich zu einigen.

Der Bäcker sieht einen "Kreuzzug" und reichte auch Klage ein

Dazu wird es nicht kommen, denn der Bäcker stellt sich stur. Phillips Anwalt erklärte, dass das Design der Torte dem Glauben seines Mandanten widerspreche. Dieser sei der Ansicht, dass das Geschlecht "von Gott gegeben ist, biologisch festgelegt ist, nicht von Wahrnehmungen oder Gefühlen bestimmt wird und nicht ausgesucht oder verändert werden kann." Zudem warf er dem Staat einen "Kreuzzug" vor, "um den Kläger Jack Phillips zu zerquetschen".

Während viele Amerikaner dem Bäcker Diskriminierung vorwerfen, wurde bekannt, dass er Klage gegen den Bundesstaat Colorado wegen religiöser Verfolgung eingereicht hat – das verkündete die christliche Menschenrechtsorganisation "Alliance Defending Freedom" bekannt, die seine Interessen vertritt. Grund: "Als ein frommer Mann des Glaubens kann Phillips keinen Kuchen kreieren, der Ereignisse feiert, die im Widerspruch zu seiner religiösen Überzeugung stehen", so sein Anwalt. Mit seinen beharrlichen Anschuldigungen würde der Staat Colorado das Leben Phillips völlig durcheinanderbringen ... (tas)

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