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US-Behörde schnallt auf Twitter komplett ab

In der Corona-Krise bleiben viele Amerikaner daheim. Das hat die US-Konsumentenschutzbehörde auf den Plan gerufen: In abgedrehten Posts warnt sie vor den Risiken im Haushalt und macht sich so immer mehr Freunde.

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    "Hier kaufte jemand Photoshop und hatte dann einen Nervenzusammenbruch", schreibt ein Social-Media-Nutzer zu den Posts der US-Konsumentenschutzbehörde.
    "Hier kaufte jemand Photoshop und hatte dann einen Nervenzusammenbruch", schreibt ein Social-Media-Nutzer zu den Posts der US-Konsumentenschutzbehörde.
    Twitter

    Die Aufgaben der US-Konsumentenschutzbehörde CPSC haben stark mit den Gefahren des Alltags zu tun: Sie warnt Konsumenten vor Unfällen im Haushalt, vor zurückgerufenen Produkten und klärt auf, wie man sich im Fall eines Küchenbrands oder einer Vergiftung richtig verhalten soll. Das mag mäßig spannend klingen, dennoch ist es der Behörde gelungen, eine regelrechte Fanbasis aufzubauen. Der Grund sind ihre abgedrehten, humorvollen Posts auf Twitter und Instagram mit mehr schlecht als recht gephotoshoppten umherfliegenden Pferden, Katzen, die sich für Tiger halten, oder Hornissen in einer Sinnkrise.

    Für die einen knallen die Posts, für die anderen sie sie einfach nur durchgeknallt. "Ich dachte immer, es sei verboten, während der Arbeit in einer Behörde Marihuana zu rauchen", schreibt ein Nutzer auf Imgur über die Posts der SPSC. Und ein anderer: "Wie schön, eine Bundesbehörde zu sehen, die der Bevölkerung nicht mit Verachtung begegnet. Alle Behörden sollten so high sein wie diese." "Hier kaufte jemand Photoshop und erlitt danach einen Nervenzusammenbruch", "jetzt ist mein Steuergeld richtig eingesetzt worden" oder "endlich guter Humor in schlechten Zeiten", schreiben weitere.

    Jeden Abend wünscht der Fuchs der Nation gute Nacht

    Gerade in der Corona-Krise, erklärt Joseph Galbo, der Verantwortliche für die sozialen Medien, würden viele Amerikaner zu Hause bleiben. Das Unfallrisiko im Haushalt steige. Deswegen gab die CPSC fortan nicht nur mehr Warnungen heraus, sondern sie erschuf auch Quinn, den Quarantäne-Fuchs.

    Dieser weist auf clevere und amüsante Art auf die Alltagsgefahren im Haushalt hin, von der unbeaufsichtigten heißen Pfanne bis hin zum richtig funktionierenden Rauchmelder. Als der US-Präsident Donald Trump von einer Einnahme von Desinfektionsmitteln im Kampf gegen das Coronavirus faselte, hatte der Fuchs ganz besonders viel zu tun (siehe Bildstrecke).

    Gut kommt vor allem an, dass Quinn, der Fuchs, der Nation jeden Abend vor einem immer wechselnden Hintergrund wünscht: "Gute Nacht, freundliche Freunde. Morgen werden wir uns wieder alle umeinander sorgen."

    "Quinn ist zum Ruhepol geworden"

    Nicht wenige Nutzer schreiben dann zurück und wünschen ebenfalls eine gute Nacht. Die regelmäßigen Botschaften erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. So schreibt die "New York Times": "Quinn ist in Zeiten von schlechten Nachrichten, Angst und Ärger zum informativen Ruhepol geworden."

    Mit einer Pandemie habe die Behörde noch nie zu tun gehabt, so Social-Media-Manager Galbo. Deswegen sei es umso wichtiger, dass die zur Verfügung gestellten Informationen bei den Leuten auch ankommen. "Mit dem Fuchs wollten wir eine Figur erschaffen, mit der sich die Leute emotional identifizieren können, aber die auch Schlauheit und Kreativität symbolisiert und überhaupt immer über der Sache steht."

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