Wildtiere
US-Fischer wollen tausende Robben töten
Fischer in den USA fordern die Tötung tausender Robben, weil die Anzahl der Seehunde und jene der Haie steigt, während die der Fische sinkt.
An der Küste von Cape Cod im US-Bundesstaat Massachusetts floriert die Robben-Population. Nach dem Jagdverbot im Jahr 1972 konnte diese sich erholen. Seither tummeln sich dort zehntausende Robben. Zum Leidwesen der Fischer, die ihnen vorwerfen, sie würden ihnen ihre Lebensgrundlage nehmen und Haie anlocken.
Geladenener Seehund-Streit
Der Seehund-Streit in den USA zwischen den beiden verhärteten Fronten des Tierschutzes und der Fischerei ist ein langatmiger. Durch einen Haiangriff, bei dem ein Fischer ums Leben kam, ist der alte Streitpunkt jedoch abermals in voller Intensität entbrannt. Experten vermuten, dass der Hai den Fischer im Wellengang für eine Robbe hielt.
Die Robben hätten viele Bereiche komplett leergefischt und sie würden Fische direkt aus den Netzen klauen, argumentiert Fischer Nick Muto gegenüber dem Chicago Tribune.
Tierschützer und Touristen jubeln indessen über die Zunahme der Robbenbestände.
Ein gesundes Ökosystem
Experten betonen, dass es nicht genügend wissenschaftliche Erkenntnisse darüber gäbe, ob die derzeitige Population zu groß sei, dass ein Grund für eine Tötung bestünde. Somit sind die Robben vorerst noch in Sicherheit.
“Das Zusammenleben mit der wachsenden Robbenpopulation zu lernen, ist weitaus sinnvoller, auch wenn es zu mehr Hai-Sichtungen in Küstengewässern beiträgt, sagt Kristina Cammen, Wissenschaftlerin für Meeressäugetiere an der University von Maine. “Ein gesundes Ökosystem hat Haie, Robben und Menschen und alle haben einen Platz darin.”