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US-Gesetz könnte Reboots von Kinohits stoppen

Heute Redaktion
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In den USA können Autoren nach 35 Jahren die (zuvor verkauften) Rechte an ihren Werken einfordern. Im Fall von "Terminator" kommt es nun dazu.

Quizfrage: Wer schrieb mit James Cameron das Drehbuch des ersten "Terminator" (1984)? Die Antwort: Gale Anne Hurd. Ja, der vielleicht populärste und brutalste Sci-Fi-Actioner der Filmgeschichte stammt aus der Feder einer Frau. Und wir sprechen hier von den Achtzigern, als Hollywood und insbesondere die martialischen Genres fest in männlicher Hand waren.

Warum also haben die wenigsten je von Gale Anne Hurd gehört? Vermutlich, weil sich ihr Name in den folgenden Filmen des Franchise irgendwo in den Endcredits versteckte. Vom knapp 1,6 Milliarden Euro schweren Kuchen aus den Einspielergebnissen der gesamten Reihe dürfte Hurd nur ein winziges Stück abbekommen haben. Das will die 63-Jährige in Zukunft nicht mehr hinnehmen.

Viele Klassiker betroffen

Laut "The Hollywood Reporter" verlangt die Drehbuchautorin und Produzentin die Rechte an "Terminator" zurück, die derzeit bei Skydance Media liegen. Ermöglicht wird das durch ein US-Gesetz, das Ende der Siebziger erlassen wurde und Autoren die Möglichkeit einräumt, die vormals verkauften Rechte an ihren Werken nach 35 Jahren wieder einzufordern.

Bislang war das vor allem für die Musik-Industrie relevant, nun könnte es – im Zeitalter der Reboots und verspäteten Sequels – auch Hollywood nachhaltig verändern. "Terminator" ist nur der Anfang. Gary K. Wolf will die Rechte an "Falsches Spiel mit Roger Rabbit" (1988) von Disney zurück. Die Erben von Michael McDowell fordern Warner Bros. auf, "Beetlejuice herauszurücken. Die Familie des Schriftstellers Roderick Thorp verlangt "Stirb Langsam" von Twentieth Century Fox. Selbiges ist für "Predator" und "Nightmare on Elm Street" geplant.

Ein schwarzer Tag für "Freitag, der 13."

Wer glaubt, die Hollywood-Bosse könnten das alte Gesetz ohne Schwierigkeiten umgehen, liegt falsch. Das beweist die Causa "Freitag der 13." – 2018 entschied ein Richter, dass die Rechte an dem Horror-Franchise zurück an Drehbuchautor Victor Miller gehen. Ein geplantes Sequel darf daher nach jetzigem Stand nicht produziert werden (sprich ohne Einigung mit Miller). Die Produktionsfirma ging in Berufung und will geltend machen, dass das Skript eine Auftragsarbeit war und das Autoren-Gesetz aus den Siebzigern daher nicht greift.

Ähnliche Probleme dürften nun auch auf den "Terminator" zukommen. Dem nächsten, insgesamt sechsten Teil "Dark Fate" (ab 24. Oktober 2019 in den Kinos) steht zwar nichts im Wege, danach wird aber voraussichtlich Gale Anne Hurd über die Zukunft des Franchise bestimmen dürfen.

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