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US-Kino-Studie: Eltern fürchten Sex, nicht Gewalt

Heute Redaktion
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Wie "The Hollywood Reporter" berichtet, gibt es eine neue Kino-Studie aus den Vereinigten Staaten, die das häufig bediente Klischee der prüden, aber gewaltliebenden US-Amerikaner bestätigt. Diese haben gegen Blutvergießen auf der großen Leinwand nur wenig einzuwenden, steigen aber auf die Barrikaden, wenn es um Sex geht.

, gibt es eine neue Kino-Studie aus den Vereinigten Staaten, die das häufig bediente Klischee der prüden, aber gewaltliebenden US-Amerikaner bestätigt. Diese haben gegen Blutvergießen auf der großen Leinwand nur wenig einzuwenden, steigen aber auf die Barrikaden, wenn es um Sex geht.

Die sogenannte "Parents Ratings Advisory Study" wird in regelmäßigen Abständen von der "Classification & Rating Administration" durchgeführt, hinter der die MPAA (Motion Picture Association of America) und der nationale Verband der US-amerikanischen Kino-Betreiber stehen. Besagte MPAA ist jene Institution, die in den Vereinigten Staaten über die Jugendfreigabe von Filmen entscheidet.

Der Verein genießt nicht den besten Ruf, vor allem da sämtliche Evaluierungsprozesse hinter verschlossenen Türen stattfinden. Die "Ratings" der MPAA sind dennoch Gesetz und entscheiden über das kommerzielle Potential eines Filmes (einen Streifen, der ab 13 freigegeben ist, dürfen mehr Menschen sehen als einen Streifen ab 18). Wer diese cineastischen Sittenwächter genau sind und was sie für diese Aufgabe qualifiziert, ist unklar. Auch die neue Studie ist daher mit Vorsicht zu genießen, zumal sie die MPAA in ihrer Vorgehensweise bestätigt: Sex, Drogen und Schimpfwörter sorgen für ein Jugendverbot, Gewalt ist akzeptabel.

Angst vor Nacktheit

Der diesjährigen "Parents Ratings Advisory Study" zufolge, machen sich Eltern in Hinsicht auf Filminhalte vor allem über folgende Dinge Sorgen: Explizite Sex-Szenen (80 Prozent der Befragten), männliche Nacktszenen (72 Prozent), Gebrauch harter Drogen (70 Prozent), weibliche Nacktszenen (70 Prozent), explizite Gewalt (64 Prozent), Gebrauch des F-Wortes (eine Abkürzung bzw. ein Euphemismus für "fuck"; 62 Prozent), Konsum von Marijuana (59 Prozent), Horror-Gewalt (59 Prozent), nicht explizite Sexszenen (57 Prozent), sexuelle Andeutungen (57 Prozent), teilweise Nacktheit (57 Prozent) und kurze Nacktszenen (57 Prozent).

Zudem ist "ein Großteil der Befragten" laut Studie der Meinung, dass sowohl sexueller Content jedweder Art, als auch der einmalige Gebrauch des F-Wortes automatisch ein Jugendverbot nach sich ziehen sollte. Derzeit darf in einem PG-13-Film einmal das Wort "fuck" fallen. PG-13 ist übrigens lediglich ein Warnhinweis an Eltern, der Film könne eventuell bedenkliche Inhalte enthalten. Das berühmte R-Rating (Personen unter 17 dürfen nur in Begleitung eines Erwachsenen ins Kino) ist hingegen verbindlich.