Welt
USA bombardieren "unabsichtlich" Assad-Soldaten
Die Waffenruhe in Syrien droht zu scheitern: Die USA haben nach eigenen Angaben bei einem Luftangriff aus Versehen syrische Regierungstruppen bombardiert. Sie hätten eigentlich IS-Stellungen treffen sollen. 80 Assad-Soldaten sollen getötet worden sein.
Die Kämpfe in Syrien haben wieder zugenommen. Mehrere Luftangriffe in den Provinzen Hama und Aleppo gab es in den letzten Tagen. Auch Rebellenstellungen wurden trotz vereinbarter Waffenruhe attackiert.
Doch viel brisanter ist ein "Hoppala" der USA: Die Kampfflugzeuge der US-geführten Koalition bombardierten nahe dem Flughafen der Stadt Deir ez-Zor die syrische Armee. Anstatt IS-Terroristen wurden etwa 80 Soldaten von Machthaber Baschar al-Assad getötet. Direkt nach dem Luftangriff gingen die Terroristen in die Offensive.
Pentagon gesteht Vorfall
Das Pentagon "bedauert" den Vorfall. Russische Vertreter machten sie darauf aufmerksam, dass die getroffenen Fahrzeuge zum syrischen Militär gehören. Daraufhin seien die Angriffe sofort eingestellt worden.
Eklat im UN-Sicherheitsrat
Im UN-Sicherheitsrat führte dieser Fehltritt zu einem Eklat. Russland will eine Dringlichkeitssitzung einberufen, die syrische Regierung forderte das Gremium auf, den Militärschlag als Akt der Aggression zu verurteilen.
Als die amerikanische UN-Botschafterin ankam, verließ ihr russischer Kollege demonstrativ den Raum. Er bezeichnete den Angriff als "möglicherweise gewollt".