Welt

Die wichtigsten Antworten zum großen Handelskrieg

Der US-Präsident steuert mit seinen Strafzöllen auf chinesische Produkte auf einen gigantischen Handelskrieg zu. Was steckt dahinter?

Heute Redaktion
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Die USA zetteln einen Handelskrieg von nie gesehener Größe an: Mit Strafzöllen auf chinesische Produkte provoziert US-Präsident Donald Trump China. Peking droht bereits mit Vergeltung. Ökonomen warnen vor dramatischen Folgen für die Weltwirtschaft. Das sind die wichtigsten Fragen und Antworten:

Was ist passiert?

Die USA haben Strafzölle in der Höhe von 25 Prozent auf chinesische Importe im Wert von 34 Milliarden Dollar eingeführt. Am Freitag, Punkt Mitternacht Washingtoner Zeit, sind die Sonderabgaben in Kraft getreten. Das trifft die chinesische Wirtschaft mitten ins Herz: Die Zölle richten sich auf Tech-Produkte wie Kopierer, Drucker oder Batterien. Trump begründet die Zölle unter anderem mit Technologiediebstahl.

Wie reagiert China?

Kurz nach Inkrafttreten der Abgaben teilte die chinesische Regierung mit, man werde mit dem "notwendigen Gegenangriff" reagieren. Was das genau bedeutet, ist noch unklar. Experten gehen aber davon aus, dass Peking als Vergeltung Zölle auf Produkte aus der US-Landwirtschaft prüft, etwa auf Sojabohnen. Für die USA wäre das verheerend. Denn Sojabohnen gehören zum wichtigsten Exportgut der USA. Im letzten Jahr setzten die Bauern laut der "Welt" insgesamt 22 Milliarden Dollar um, davon 14 Milliarden allein in China. Daher könnten Vergeltungszölle viele US-Bauern in den Ruin treiben.

Das hätte wiederum Folgen für Trump: Die Farmer gehören zu seinen Unterstützern. Und im Herbst stehen Kongresswahlen an. Falls die Bauern wegen Trumps Handelskrieg zu stark leiden, dürften die Republikaner Wähler verlieren. China hatte schon im April erste Strafzölle auf US-Importprodukte im Wert von drei Milliarden Dollar verhängt. Peking reagierte damals auf die von Trump verhängten Abgaben auf Stahl und Aluminium.

Warum führt Trump Sonderzölle ein?

Trump setzt mit aller Härte seine "America First"-Politik beim Welthandel durch. Strafzölle sollen die Wettbewerbsfähigkeit von US-Produkten erhöhen. Das soll das Defizit in der Handelsbilanz von mehr als 800 Milliarden Dollar verringern. Denn die USA exportieren weniger, als sie importieren. Das ist auch mit China der Fall: Die Volksrepublik verkauft mehr Waren in die USA als andersherum. Im letzten Jahr exportierte China Güter im Wert von rund 500 Milliarden Dollar in die USA. Die Vereinigten Staaten hingegen exportierten Waren im Wert von 130 Milliarden Dollar in die Volksrepublik. Für die USA ist das demnach ein Defizit von 375 Milliarden Dollar.

Wie geht es weiter?

Nach dieser ersten Strafzoll-Runde droht Mitte Juli die nächste Eskalation: Dann will Trump weitere Abgaben auf chinesische Waren im Wert von 16 Milliarden Dollar prüfen. Falls China tatsächlich Vergeltung übt, droht der US-Präsident mit zusätzlichen Abgaben in der Höhe von 10 Prozent auf weitere chinesische Importe im Wert von 200 Milliarden Dollar. Es wäre sozusagen die Vergeltung der Vergeltung. Insgesamt wäre dann rund die Hälfte aller Ausfuhren aus China in die USA mit Strafzöllen belegt. Theoretisch könnte Trump alle chinesischen Importwaren im Wert von einer halben Billion Dollar mit Strafzöllen belegen. Damit könnte China nicht mithalten, da die USA deutlich weniger in die Volksrepublik verkaufen. Anders gesagt: Die USA könnten mehr Zollstreit-Runden durchstehen als China.

Was bedeutet der Handelskrieg für Österreich?

Den Konflikt könnte auch in Österreich zu spüren sein – wenn er zu einem unkontrollierbaren Handelskrieg anschwillt. Zwar gab es schon früher ähnliche Konflikte, doch der jetzige Streit könnte zur Mutter aller Handelskriege werden. Ökonomen befürchten denn auch einen Rückgang des Wirtschaftswachstums nicht nur in den USA und in China, sondern weltweit.

Ist China Trumps einziger Gegner?

Um seine Handelsbilanz aufzupolieren, kämpft der US-Präsident an diversen Fronten. Er belegte schon die Nachbarn Kanada und Mexiko sowie Verbündete wie die Europäische Union mit Strafzöllen auf Stahl- und Aluminium. Diese Handelspartner haben bereits Vergeltungszölle auf US-Produkte erhoben.

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