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USA schicken Jets und Schiffe nach Nordkorea

Heute Redaktion
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Bild: Lee Hae-ryong (Yonhap)

In Nordkorea ernennt einen neuen Regierungschef, nachdem das kommunistische Nordkorea unter Machthaber Kim Jong-un am Samstag den Kriegszustand gegenüber Südkorea erklärt hatte. Nun reagiert Südkoreas Präsidentin und fordert das Militär auf, mit aller Härte auf Angriffe zu reagieren. Die USA schicken Unterstützung in Form von Zerstörern, Tarnkappenjets und ein schwimmendes Überwachungsradar.

Nun reagiert Südkoreas Präsidentin und fordert das Militär auf, mit aller Härte auf Angriffe zu reagieren. Die USA schicken Unterstützung in Form von Zerstörern, Tarnkappenjets und ein schwimmendes Überwachungsradar.

Der Konflikt auf der koreanischen Halbinsel spitzt sich zu. Nachdem Nordkorea den Kriegszustand ausgerufen hat, kündigt der Süden für den Ernstfall Vergeltung ohne politische Abwägung an. Die USA schicken nicht mehr nur Tarnkappenjets ins Konfliktgebiet. Allerdings gab es vorerst keine Hinweise auf Umsetzung der Drohungen.

Nach immer neuen Drohungen aus Nordkorea demonstrieren die USA als Verbündeter Südkoreas Stärke. Neben hochmodernen Kampfflugzeugen schickt die weltweit größte Militärmacht nach US-Medienberichten auch einen mit Raketen bestückten Zerstörer in die Konfliktregion. Südkorea schlägt schärfere Töne an. Seoul warnte den kommunistischen Norden in deutlicher Form vor möglichen Angriffen. Auch international wächst die Sorge vor einer Eskalation.

Die USA kündigten am Montag an, zudem ein schwimmendes Überwachungsradar näher an die Küste Nordkoreas zu bringen. Das berichtete der Sender CNN unter Berufung auf einen Sprecher des Verteidigungsministeriums. Der Sprecher des Weißen Hauses, Jay Carney, sagte zugleich, es gebe keinen Hinweis darauf, dass Nordkoreas Führung die Truppen mobilisiere oder aufmarschieren lasse.

Die südkoreanische Präsidentin Park Geun Hye wies die Streitkräfte an, auf militärische Provokationen des Nachbarlandes "ohne Rücksicht auf jede politische Abwägung" prompt und strikt zu reagieren. Nordkorea hatte am Samstag den "Kriegszustand" im Verhältnis zum Süden verkündet. Zudem erklärte das Regime, Nordkoreas Atomwaffen seien nicht verhandelbar. Die USA gehen davon aus, dass das Regime in Pjöngjang beim Bau von Atombomben Fortschritte macht.

Nordkoreanern war Regierunschef zu kapitalistisch

Pak folgt auf Choe Yong-rim, der seit Juni 2010 Vorsitzender des Ministerrats war. Pak gilt als zentrale Figur der nordkoreanischen Wirtschaftspolitik und als enger Vertrauter des 2011 verstorbenen früheren Staatschefs Kim Jong-il, des Vaters des derzeitigen Machthabers Kim Jong-un. Pak war bereits von September 2003 bis April 2007 Regierungschef, musste das Amt dann aber aus unklaren Gründen abgeben. Nach Berichten soll er ein neues Gehaltsschema für die Planwirtschaft des Staates vorgeschlagen haben, dass als zu ähnlich mit dem des Kapitalismus angesehen wurde. Er kurz vor seiner erneuten Ernennung zum Regierungschef war er wieder zum Mitglied des Politbüro ernannt worden.

Wirtschaftliche Reformen?

Nach Ansicht von Experten könnte der Aufstieg Paks ein Anzeichen für ökonomische Erneuerung sein. "Pak Pong-ju ist das Gesicht wirtschaftlicher Reform, so es das geben kann - Reform mit nordkoreanischem Antlitz", sagte der Forscher John Delury der südkoreanischen Yonsei-Universität dem US-Magazin "Time". So könnte etwa ein Teil des gewaltigen Militärbudgets des Landes künftig in Richtung der zivilen Wirtschaft umgelenkt werden. Am Sonntag hatte das Zentralkomitee der Arbeiterpartei unter Vorsitz von Machthaber Kim Jong-un eine neue Strategie beschlossen, um den Ausbau des Atomwaffenarsenals und die wirtschaftliche Entwicklung gleichzeitig voranzutreiben.

Das kommunistische Nordkorea hatte Südkorea am Samstag den Kriegszustand erklärt und mit einem Atomkrieg gedroht. Die beiden Länder befinden sich formal ohnehin im Kriegszustand, der Korea-Krieg endete im Jahr 1953 nur mit einer Waffenruhe. In den vergangenen Wochen nahmen die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel stetig zu, nachdem der UNO-Sicherheitsrat als Reaktion auf einen Atomtest im Februar die Sanktionen gegen Pjöngjang verschärft hatte.

Die neue . "Wenn es zu irgendeiner Provokation gegen Südkorea und sein Volk kommt, dann sollte es darauf eine starke Antwort bei den anfänglichen Kampfhandlungen geben - ohne politische Abwägungen", sagte Park.