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Utah führte Todesstrafe durch Erschießen wieder ein

Heute Redaktion
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Bild: AP

Da es zunehmend schwieriger wird, an die Chemikalien für Giftspritzen heranzukommen, hat der Gouverneur des US-Bundesstaats Utah die Hinrichtung durch ein Erschießungskommando offiziell eingeführt. Erlaubt ist diese Form der Exekution nur, wenn keine Chemikalien vorhanden sind.

Gouverneur Gary Herbert graut laut eigenen Angaben selbst vor dem Gesetz, das er am Montag unterschrieben hat. "Es ist ein kleines bisschen grausam", gab der Politiker zu, an der Todesstrafe will jedoch auch er nicht rütteln.

Zu wenig Chemikalien

Die Exekution durch ein Erschießungskommando war 2004 abgeschafft worden. Aufgrund der Anti-Folter-Verordnung der EU wird es für die US-Regierung zunehmend schwieriger, an die Substanzen für Giftspritzen heranzukommen.
Bei Experimenten mit anderen Chemikalien war es außerdem zu groben Zwischenfällen gekommen. Im Juli starb Doppelmörder Joseph Wood beispielsweise erst nach mehreren Stunden.

"Schnelles Verbluten"

Der Republikaner Paul Ray hatte den Gesetzesentwurf eingebracht. "Das ist ein schnelles Verbluten", argumentierte er den Wunsch nach der Wiedereinführung. 1996 war in Utah der letzte Todeskandidat durch Kugeln gestorben. Zuletzt war die Exekution durch Erschießen nur in Oklahoma gültig.