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Sie wollten helfen und wurden dabei getötet

Bei Schüssen in einer Straßenbahn in Utrecht starben am Montag drei Menschen, darunter eine 19-jährige Frau und ein Familienvater.

Heute Redaktion
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Die ersten Details zu den Todesopfern der Bluttat in einer Tram in Utrecht kommen ans Licht. Wie die niederländische Zeitung "AD" schreibt, handelt es sich um die 19-jährige Roos Verschuur und Rinke Terpstra, der Fußballtrainer eines lokalen Clubs war.

Verschuur arbeitete in einem Café in der Provinz Utrecht. An der Eingangstür des Ladens hängt ein Schild mit der Aufschrift "Aufgrund eines Todesfalls muss der Laden geschlossen bleiben". Eine Sprecherin sagte: "Dafür gibt es keine Worte. Wir können das nicht begreifen." Die Arbeitskollegen von Verschuur werden sich am Mittwoch im privaten Kreis treffen, um Abschied von der Verstorbenen zu nehmen.

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Auch beim Fußballclub Desto ist die Trauer groß. Er schreibt: "Mit großer Bestürzung und Entsetzen haben wir die schreckliche Nachricht erhalten, dass Rinke Terpstra in Utrecht gestorben ist. Unser Beileid gilt seiner Frau Gerbrich, seinen Söhnen Jochem und Bosse sowie seiner Tochter Aukje."

Terpstra trainierte zwei Jugendteams im Club. Außerdem hatte er selber lange Zeit im Verein gespielt.

Beziehungsdelikt oder Terror?

Die staatliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu berichtet unter Berufung auf nicht näher benannte Verwandte des mutmaßlichen Täters, dass er aufgrund einer Familienangelegenheit in der Straßenbahn auf eine Frau geschossen habe. Dann habe er das Feuer auf die Menschen eröffnet, die der Frau helfen wollten.

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Das Motiv ist allerdings noch nicht geklärt. Die Ermittlungen der Polizei laufen auf Hochtouren. Von Zeugen gab es unterschiedliche Hinweise zur Tat. Augenzeuge Daan Molenaar erklärte gegenüber NOS Radio, er glaube, der Täter habe es gezielt auf eine Frau abgesehen. Andere Zeugen wollen dagegen gehört haben, dass vier Männer "Allahu Akbar" (Gott ist groß) bei der Tat gerufen hätten, wie die Amsterdamer Zeitung "Het Parool" berichtete. Eine Sprecherin der Polizei Utrecht sagte: "Das können wir nicht bestätigen."

(fss)