Szene

Uwe Jäntsch: Künstler wird in Italien angezeigt

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: Wikipedia / Matthias Süßen

Seine Kunstaktion machte in mehreren Ländern Schlagzeilen: Der Vorarlberger Künstler Uwe Jäntsch beschmierte einen Brunnen in der Altstadt von Palermo mit rotem Lack. Nun machte die Stadt Palermo seine Drohung wahr und zeigte den Künstler dafür an. Gleichzeitig zeigt die Schmiererei Wirkung: Der verfallene Platz soll restauriert werden.

und zeigte den Künstler dafür an. Gleichzeitig zeigt die Schmiererei Wirkung: Der verfallene Platz soll restauriert werden.

Der historische Platz Garrafello im Herzen des volkstümlichen Viertels Vucciria verfällt seit Jahren. Eines der Gebäude ist sogar eingestürzt. Auf den Brunnen vor dem Gebäude schrieb Jäntsch "Zum Verkauf" auf italienisch.

Vizebürgermeister verspricht Restaurierung

Die Gemeinde Palermo will sich bemühen, in den nächsten Wochen wesentliche Restaurierungsarbeiten durchzuführen. "Wir werden diesen Platz, der vor allem bei Jugendlichen beliebt ist, sanieren und der Stadt wieder zurückzugeben", kündigte der Vizebürgermeister Palermos, Emilio Arcuri, an.

Jäntsch muss Säuberung zahlen

Jäntsch lebt seit sieben Jahren in Palermo. Er versicherte, dass seine Initiative lediglich eine Provokation gegen den Zustand des Platzes sein sollte. Trotzdem wird er für die Säuberungskosten des Brunnens aufkommen müssen. Arcuri kritisierte den Künstler. "Denkmäler müssen geschützt und nicht beschmiert werden", sagte der Vizebürgermeister.

Gewerkschaft steht hinter Vorarlberger

Der Gewerkschaftsverband CGIL zeigte sich mit Jäntsch solidarisch. "Seine Provokation ist zwar übertrieben, aber begründet. Das Viertel Vucciria befindet sich seit Jahren in einem unzumutbaren Zustand. Der Brunnen, den Jäntsch beschmiert hat, ist zu einer Mülltonne geworden", so CGIL-Sprecher Mario Ridulfo.

Jäntsch ist bekannt für außergewöhnliche Aktionen oder Eingriffe. Seine bunten und gesellschaftskritischen Installationen haben ihm bereits einen Auftritt bei der Biennale in Venedig beschert. Im sizilianischen Palermo hat er schon einige Aktionen realisiert und ganze Häuserruinen bemalt.

APA/red.