Wirtschaft

Vamed hat kein Interesse an AUVA-Spitälern

Die Vamed hat das 12. Jahr in Folge gute Geschäfte gemacht. AUVA-Spitäler kann der Konzern aber nicht übernehmen.

Heute Redaktion
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Der österreichische Gesundheitskonzern Vamed hat auch 2017 wieder zugelegt. Das zwölfte Jahr in Folge stieg das Betriebsergebnis, freute sich Vorstandschef Ernst Wastler bei der Jahrespressekonferenz am Freitag.

Die Vamed betreibt in 84 Ländern Polikliniken, Universitätskrankenhäuser, Reha-Zentren, aber auch Thermen wie die Therme Wien - oft gemeinsam mit der öffentlichen Hand (Public Private Partnerships, PPP). Das Unternehmen gehört großteils dem deutschen Gesundheitskonzern Fresenius und zu 13 Prozent der Republik Österreich.

Stolze Zahlen

Wastler konnte stolze Zahlen vermelden: 2017 setzte die Vamed 1,2 Milliarden Euro um, ein Plus von 6,0 Prozent. Der Auftragseingang legte um 8,0 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro zu, das Betriebsergebnis vor Steuern stieg um 10,0 Prozent auf 76 Millionen Euro und der Gewinn um 11,0 Prozent auf 51 Millionen Euro.

Keine AUVA-Spitäler

Könnte die Vamed Spitäler der Unfallversicherung AUVA übernehmen, falls die Regierung die AUVA auflösen werde? Wastler erklärte, dass es das österreichische Erstattungssystem nicht zulasse, in der Akutversorgung Gewinne zu erzielen. Daher seien in diesem Bereich hauptsächlich kommunale oder gemeinnützige Träger tätig.

Deutschland ist anders

In Deutschland sei die Ausgangslage anders, dort kann mit Unfallversorgung Geld verdient werden. Gäbe es in Österreich ähnliche Voraussetzungen wie in Deutschland, würden "in kürzester Zeit" europäische Gesundheitsdienstleister auch hierzulande anbieten, meint Wastler. Ob sich dadurch das Gesundheitssystem verbessern würde, beantwortete der Vamed-Chef aber nicht.

In Österreich sei das Leistungsniveau bereits jetzt sehr, sehr hoch, sagte Wastler. Es sei eine Grundsatzentscheidung der Politik, ob man Gesundheitsversorgung in gewissen Bereichen ausschließlich der öffentlichen Hand überlassen wolle, oder ob man auch private Anbieter haben möchte.

Bei der Therme Wien, der größten Stadttherme Europas, an der die Vamed knapp ein Fünftel der Anteile hält, "erreichen wir unsere Planziffern", betonte der Vorstandschef, ohne konkrete Zahlen zu nennen. Seit Herbst 2017 ist die Therme direkt mit der U1 erreichbar. Seither gebe es einen "gewaltigen Schub" bei den Besuchern. Wastler sprach von 750.000 Gästen pro Jahr, ohne die "Therme Wien Med", eine ambulante Reha, einzubeziehen.

(GP)