Politik

Van der Bellen: "Wahl ist nie eine gmahde Wies’n"

Alexander Van der Bellen will es noch einmal wissen. Er kandidiert ein zweites Mal als Bundespräsident. "Heute" traf ihn im Presseclub Concordia.

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Alexander Van der Bellen im "Heute"-Interview.
Alexander Van der Bellen im "Heute"-Interview.
Sabine Hertel

"Heute": Wie dürfen wir Sie ansprechen? Herr Bundespräsident? Herr Kandidat? Herr Professor?

Van der Bellen: Herr Van der Bellen genügt vollkommen. Ich gehe als Bundespräsident ja nicht auf Urlaub. Gleichzeitig versuche ich, die Rolle als Kandidat so eigenständig wie möglich zu machen.

Wie viele Zigarettenpackungen hat es bis zur Entscheidung zur Wiederkandidatur gebraucht?

Wollen wir nicht übertreiben. Die Entscheidung ging eigentlich relativ rasch. Auf der Minus-Seite steht der Verlust an Privatheit. In den fünf Jahren waren meine Frau und ich insgesamt eine Woche am Meer. Und das war schon ein Riesenaufwand. Auf der anderen Seite das Positive. Das Gefühl: Aha, jetzt habe ich wieder etwas dazugelernt, etwas Sinnvolles für unser Land beizutragen und Ruhe in schwierigen Situationen zu bewahren.

Welche Rolle hat Ihre Frau bei der Entscheidung gespielt?

Wenn ein Ehepaar bei solchen Entscheidungen nicht miteinander redet und sich berät, dann ist etwas faul an der Beziehung. Wir haben immer wieder darüber geredet und gesagt "Probieren wir es wieder". 

Wann haben Sie die Grünen informiert?

Ich weiß nicht, wann wir zum ersten Mal mit Werner Kogler darüber gesprochen haben. Natürlich redet man vorher vertraulich. Was haltet ihr davon? Könnt ihr etwas zum Wahlkampf beitragen? (Die Grünen spenden 500.000 Euro, Anm.)

Ist die Wahl eine gmahde Wies’n?

Ein ganz gefährliches Stichwort. Wenn alle glauben, es ist eine gmahde Wies’n, warum sollen sie dann hingehen. Eine Wahl ist nie eine gmahde Wies’n. Wir haben 2016 erlebt, welche Überraschungen möglich sind. Ich hoffe – ich hoffe nicht nur, ich bin mir sicher – dass viele meiner Wählerinnen und Wähler auch hingehen.

Wer bezahlt Ihren Wahlkampf?

Ja, mei. Ich kann nur sagen, wir können nicht mehr ausgeben, als wir haben. Eine Kreditfinanzierung ist unmöglich. Es gibt keine öffentliche Unterstützung für diesen Wahlkampf, auch keine rückwirkende Kostenerstattung, also hoffe ich auf Spender. Und sonst müssen wir uns nach der Decke strecken.

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    Sven Hoppe / dpa / picturedesk.com

    Sind schon Spenden eingegangen?

    Wir haben welche in Aussicht.

    Ist ein TV-Duell mit Herbert Kickl vorstellbar?

    Die Würde des Amtes steht für mich als amtierender Bundespräsident im Vordergrund. Ich bin einer Diskussion, wenn Sie sich an 2016 erinnern, noch nie ausgewichen. Damals gab es ein Kandidatenfeld, heute ist die Situation als Amtsinhaber deutlich anders. Ich bin nicht nur der Kandidat, ich bin gleichzeitig der amtierende Bundespräsident. Im Übrigen ist ja auch noch nicht klar, wer aller kandidiert.

    Auch bei einer Diskussion mit Kickl?

    Schauen Sie: Herbert Kickl trägt seine Ressentiments glaube ich mit sich herum. Wir haben gemeinsame Zeiten in der Politik erlebt, wir kennen einander. Unter vier Augen war es immer ein angenehmes Gespräch, unter mehr Augen war es selten angenehm.

    Würden Sie ein TV-Duell mit Marco Pogo bestreiten?

    Ja, wenn er antritt. Das sind aber alles Vorgriffe.

    Gibt es noch Länder, in die Sie auf Staatsbesuch wollen?

    Der Bundespräsident vertritt die Republik nach außen, regelmäßige internationale Besuche sind daher notwendig, um auch über die großen Zukunftsthemen zu sprechen. Auch unsere wirtschaftlichen Interessen spielen dabei eine Rolle. Verschoben werden musste beispielsweise eine Reise nach Costa Rica, ein kleines Land, aber umweltpolitisch ein Vorbild, etwa im Ausstieg aus der fossilen Energie und dadurch ein wichtiger Partner beim Thema Innovation und Zukunftstechnologien in der Wirtschaft.

    Wie viele Minister werden Sie noch angeloben müssen?

    Ich glaube keine, oder? Ich bin sehr optimistisch, dass ich niemanden mehr angeloben werde bis Oktober oder November, wenn die Wahl ist.

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