Szene

Van Gogh-Bilder nach spektakulärem Raub wieder 'zuha...

Heute Redaktion
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Der Raub in Holland war spektakulär, das Wiederfinden in der Villa eines italienischen Mafiabosses noch mehr: 14 Jahre lang waren zwei Bilder von Vincent Van Gogh spurlos verschwunden. Am Dienstag kamen sie wieder ins Van Gogh-Museum in Amsterdam. Der spektakuläre Kunstraub wurde zu einer Dokumentation - aus der Sicht des Meisterdiebs.

 

3 Minuten und 40 Sekunden dauerte es, bis Octave Durham im Dezember 2002 die Oberlichte des Van Gogh-Museums in Amsterdam mit einem Vorschlaghammer zerschmettert, über eine Leiter ins Museum geklettert und die beiden erstbesten und halbwegs kleinen Gemälde geschnappt hatte. Es waren zwei Van Goghs, im Wert von zehn bis 60 Millionen Euro: "Zeegezicht bij Scheveningen" (Meer bei Scheveningen, 1882) und "Hervormde Kerk te Nuenen" (Reformierte Kirche in Nuenen, 1884/1885). Die Bilder wurden bei der Flucht leicht beschädigt. 

Dieb fuhr mit Van Goghs im Auto an Polizisten vorbei

"Als ich fertig war, war die Polizei vor Ort und ich passierte sie in meinem Fluchtauto. Ich nahm meine Schimaske ab, ließ das Fenster hinunter und schaute sie an. Ich hörte am Polizeifunk mit. Sie hatten keine Ahnung, dass ich es gewesen war", berichtete der Dieb in der 45-minütigen Doku, die am Dienstag erstmals im holländischen TV am Programm stand, wie dieDie Bilder verkaufte Durham schlussendlich an einen italienischen Mafiaboss. Im September wurden viele Besitztümer des Italieners konfisziert. In der Villa seiner Mutter stießen die Ermittler schließlich auf die beiden Van Goghs, in Tücher gewickelt.

Schnäppchen: Mafiaboss kaufte Van Goghs um 350.000 Euro

Mafiaboss Raffaele Imperiale machte mit dem Kauf ein Schnäppchen. Er wurde in der Zwischenzeit zu 20 Jahren Haft verurteilt. Hinter Gittern ist er allerdings nicht. Er ist in Dubai. Erst wenn er in die Heimat zurückkehrt, kann er eingesperrt werden. Dieb Octave Durham wurde bereits 2004 ebenfalls verurteilt. Seite 24 Monate hat er bereits abgesessen. 

Im Van Gogh-Museum in Amsterdam ist man überglücklich. Die Gemälde sind wieder da. Nun werden sie einige Wochen lang ausgestellt, dann werden die Kunstwerke restauriert.