Österreich

Vandale wütete nach "Eingebung" im Stephansdom

Heute Redaktion
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Neben dem Angriff auf eine Statue des Heiligen Judas Thaddäus im Stephansdom ist es am Samstagnachmittag in drei weiteren Wiener Kirchen zu Sachbeschädigungen gekommen. Wie die Erzdiözese Wien am Sonntag bekannt gab, wurden auch in der Lazaristenkirche in Wien-Neubau, in der Pfarrkirche Breitenfeld in Wien-Josefstadt und in der Pfarrkirche Neuottakring in Wien-Ottakring Beschädigungen gemeldet.

In Breitenfeld wurden vier Statuen umgestürzt und der Deckel des Taufbrunnens zertrümmert. In der Lazaristenkirche kamen sämtliche Statuen im Kirchenraum zu Schaden, wobei etliche völlig zerstört wurden. Auch der hölzerne Korpus eines Kruzifixes wurde heruntergerissen, dem Korpus im Anschluss die Arme abgeschlagen. Einer schweren steinernen Statue des Heiligen Vinzenz wurden die Finger abgeschlagen.

Vandalenserie im Stephansdom begonnen

Ob es sich beim Täter um denselben Mann handelt, der am frühen Samstagabend im Stephansdom festgenommen wurde, nachdem er dort um 17.15 Uhr eine Statue des Heiligen Judas Thaddäus von einem Marmorsockel gestoßen hatte, ist unklar.

Der 37-Jährige befindet sich nämlich wieder auf freiem Fuß, wie Polizeisprecher Roman Hahslinger erklärte. Nach seiner Einvernahme - zu diesem Zeitpunkt waren der Polizei lediglich der Zwischenfall im Stephansdom bekannt - waren nach Ansicht der Strafverfolgungsbehörden keine Haftgründe gegeben, welche die weitere Anhaltung des Mannes gerechtfertigt hätte.

Der Mann, der auf die Polizisten einen verwirrten Eindruck machte, nannte laut Polizeisprecher Roman Hahslinger als Beweggrund eine "Eingebung", die ihn dazu bewogen habe, "gegen die Statuenverehrung vorzugehen".

"Nicht mehr herstellbar"

"So massiv hatten wir das noch nie", meinte Pressesprecher Michael Prüller am Sonntagnachmittag. Die Schadenshöhe sei derzeit nicht einmal ansatzweise bezifferbar. Einige Gipsstatuen seien zu Boden geschmissen und dabei unwiederbringlich zerstört worden. "Die kann man überhaupt nicht mehr herstellen", sagte Prüller. Ihr Wert sei unklar. Die beschädigten Gegenstände müssten begutachtet werden.