"Bis zum heutigen Tag habe ich etwa 28.000 Euro in Therapien investiert." steht auf einem der 40 Displays, die am Wiener Burgring aufgestellt sind. Durch sie soll im Zuge der Ausstellung "Warum lachst du nicht?" auf das Thema häusliche Gewalt aufmerksam gemacht werden. Nicht jedem scheint dies zu gefallen, denn bereits zehn Tage nach Beginn der Ausstellung waren 26 der Anzeigetafeln zerstört worden.
Mehr als die Hälfte der Displays, auf denen Betroffene von ihren Erfahrungen und Leidensgeschichten erzählen, wurde zerrissen und stark beschädigt. Der Künstler Robert Fleischanderl und einige Passanten haben versucht, das, was übrig geblieben ist, zu retten und mit Klebeband wieder zusammenzusetzen. "Willentlich wurden die Bilder aus den Rahmen getreten und eingeschlagen, bewusst Texte unleserlich gemacht. Das ist, meiner Wahrnehmung nach, kein dummer Vandalismus. Das ist absichtliche Aggression gegen die Inhalte der Ausstellung, gegen das Thematisieren von häuslicher Gewalt", sagt der Künstler Robert Fleischanderl.
Die Zerstörung der Plakate wurde vom Künstler zur Anzeige gebracht, ermittelt wird gegen Unbekannt. Eine Schadenssumme lässt sich nicht beziffern, jedoch wurden in der Nacht vom 7. auf den 8. November, noch vor der offiziellen Eröffnung, 4 Displays zerstört. Vom 14. auf den 15. November weitere 4 Displays, vom 15. auf den 16. November nochmals 10 Displays, darunter teilweise bereits wieder zusammengeklebte. Vom 16. auf den 17. November weitere 8. Das sind bis heute insgesamt 26 Displays, die entlang des Burgrings zerstört wurden.
Die geplante Wanderausstellung durch Österreich im kommenden Jahr ist aufgrund fehlender Budgets zur neuerlichen Produktion der Ausstellung mehr als fraglich.