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Varoufakis bekommt Aufpasser für Finanzgespräche

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Griechenland braucht dringend Geld von den Euroländern, doch Finanzminister Varoufakis ist bei seinen Kollegen extrem unbeliebt. Nun zieht der griechische Premier Tsipras einen Varoufakis-Vertrauten aus den Verhandlungen über ein Reformpaket ab und stellt dem Finanzminister einen Aufpasser zur Seite.

Griechenland braucht dringend Geld von den Euroländern, doch ist bei seinen Kollegen extrem unbeliebt. Nun zieht der griechische Premier Tsipras einen Varoufakis-Vertrauten aus den Verhandlungen über ein Reformpaket ab und stellt dem Finanzminister einen Aufpasser zur Seite.

Varoufakis wird vorerst im Amt bleiben, bei den Verhandlungen mit der Eurozone aber keine zentrale Rolle mehr spielen. Tsipras will mit einer neuen Mannschaft einen Deal mit den Geldgebern auf den Weg bringen, bei dem Griechenland im Austausch gegen Wirtschaftsreformen mindestens 7,2 Milliarden Euro aus dem aktuellen Rettungspaket erhält. Unter Varoufakis' Ägide ging in den vergangenen Wochen kaum etwas voran, die Geldgeber sind inzwischen völlig frustriert.

 


Konkret tauscht die griechische Regierung ihren Chefunterhändler bei den Finanzgesprächen aus. Der erfahrene Ex-Unterhändler Giorgos Chouliarakis ersetzt Nikos Theocharakis, einen Varoufakis-Vertrauten.
Zudem wurde eine Regierungs-Arbeitsgruppe für die Verhandlungen mit den Geldgebern einberufen. Dieser gehöre Varoufakis zwar an. Die Koordination werde aber der stellvertretende Außenminister Euklidis Tsakalotos haben.
Die Kontrollinstitutionen (früher Troika) werden mit Spyros Sagias, den Generalsekretär der Regierung, künftig einen fixen Ansprechpartner haben.


Die griechische Opposition hatte den sofortigen Rücktritt von Varoufakis gefordert: Er sei ein "Narziss" und "Klotz am Bein der Regierung", sagte Dora Bakogianni, eine frühere Außenministerin und führende Politikerin der konservativen Nea Demokratia