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Vassilakou: "Duell? Nur Heumarkt-Catcherl"

Heute Redaktion
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In fünf Tagen wählt Wien. "Heute" stellt bis Freitag die Spitzenkandidaten der größten antretenden Parteien vor. Diesmal sprachen wir mit Wiens Grünen-Chefin Maria Vassilakou.

In fünf Tagen wählt Wien. "Heute" stellt bis Freitag die Spitzenkandidaten der größten antretenden Parteien vor. Diesmal sprachen wir mit Wiens Grünen-Chefin Maria Vassilakou.

"Heute": Alle reden vom Duell Häupl–Strache. Niemand von den Grünen. Fühlen Sie sich vernachlässigt?

Vassilakou: Das ist kein Duell, bestenfalls ein Heumarkt- Catcherl. Wie Hulk gegen Otto Wanz. Da weiß man auch, wer gewinnt.

"Heute": Wer ist Hulk, wer Wanz?

Vassilakou: Ich hätte den Strache dem Wanz zugeordnet. Aber ich wette, dass der nächste Bürgermeister Häupl heißen wird. Wenn nicht, lasse ich mich auf unsere Plakatfläche an der Linken Wienzeile in echt an die Wand kleben.

"Heute": Was hat Rot-Grün verabsäumt, dass man jetzt um die Mehrheit zittern muss?

Vassilakou: Wir Grüne haben viel bewegt – Jahreskarte, Abschaffung des kleinen Glücksspiels, Mindestsicherung. Wofür wir nichts können, ist, dass die SPÖ der FPÖ nichts Wirksames entgegenzusetzen hat.

"Heute": Treten Sie bei Verlusten zurück?

Vassilakou: Sollte der unwahrscheinliche Fall eintreten, werde ich das genauso geradlinig handhaben wie alles andere.

"Heute": Wenn die Grünen zulegen, bleiben Sie im Amt?

Vassilakou: Ich stehe jedenfalls zur Verfügung. Mit 14 Prozent bekommen wir ein zweites Ressort neben dem Verkehrsressort. Ich möchte Schulen und Kindergärten in grüner Hand sehen. Wichtig wäre, die Stadtschulrats- Bürokratie herunterzufahren, den Schulen mehr Freiheit zu geben und 1.000 Lehrer zusätzlich anzustellen.

"Heute": Wenn Rot-Grün keine Mehrheit hat, welche Partei würden Sie an Bord holen?

Vassilakou: Mit der FPÖ ist eine Zusammenarbeit undenkbar. Wien profitiert in einer Weise von Rot-Grün, die mit einer Dreierkoalition nie erreichbar wäre.

"Heute": Also auch keine Koalition mit Neos und VP?

Vassilakou: Ich lasse mich auf derartige Spekulationen nicht ein, weil es nicht dazu kommen wird. Aber ich will nicht, dass eine Mikl-Leitner in Wien mitregiert. Ich will nicht über Menschenrechte diskutieren müssen oder über den weltoffenen Weg Wiens. Ich kämpfe, damit Rot- Grün eine stabile Mehrheit hat.

"Heute": Ihr Verhältnis zu Häupl?

Vassilakou: Wie in jeder Beziehung gibt es sonnige Tage und solche, wo es hagelt. Aber die zwischenmenschliche Basis ist intakt.

 
Steckbrief

Name: Maria Vassilakou (46)

Familie: verheiratet

Beruf: Linguistin

Wohnbezirk: Hernals

Sternzeichen: Fisch

An Wien mag ich …: Weinberge

An Wien mag ich nicht …: den Grant und die Mieselsucht

Ich bin: humorvoll, gesellig

Ich will sein: 1,85 Meter groß