Österreich

Vassilakou will S-Bahn & Parkpickerl ausweiten

Heute Redaktion
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Die Ausweitung des Parkpickerls in Wien hat eine Reihe von Pendlern aus dem Umland auf Züge umsteigen lassen. Wiens Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (G) kündigt nun einen Ausbau im städtischen S-Bahn-Netz an.

Die Ausweitung des in Wien hat eine Reihe von Pendlern aus dem Umland auf Züge umsteigen lassen. Wiens Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (G) kündigt nun einen Ausbau im städtischen S-Bahn-Netz an.

Die Verhandlungen mit den ÖBB über den neuen "Verkehrsdienstevertrag" sind im Finale. Dieser werde "vieles an Verbesserungen" beinhalten. "Es geht hier um Verlängerungen von Linien auf dem bestehenden Schienennetz", sagte Vassilakou im APA-Interview.

Auf Details wollte sich die Ressortchefin noch nicht einlassen. Hier müsse man noch warten, "bis alles fixiert ist".

Keine Taktverdichtungen

Die ÖBB wollen die neuen Fahrpläne für Wien, Niederösterreich und das Burgenland am kommenden Montag der Öffentlichkeit präsentieren. Dichtere Frequenzen dürften sich in der Bundeshauptstadt allerdings in Grenzen halten. "Da innerhalb Wiens die Stammstrecke bereits überlastet ist, gibt es kaum noch Potenziale für Taktverdichtungen", gab Vassilakou zu bedenken.

P&R-Anlagen zu billig?

Für Pendler will die Verkehrsstadträtin auch Kapazitäten in Parkgaragen bei Öffi-Stationen freischaufeln. Diese würden derzeit oft von Anrainern verstellt, da diese "draufgekommen sind, dass der Monatspreis für einen Abstellplatz in einer P&R-Anlage wesentlich günstiger ist als alles andere, was in der Stadt angeboten wird. Das hat die P&R-Anlagen von jenem Zweck entfremdet, für den sie errichtet wurden."

Man arbeite hier gerade an einer Lösung. Außerdem will die Stadt "kurzfristig Areale ausfindig machen, die Pendler für das Abstellen von Autos nutzen können" und die mittelfristig auch mit Parkdecks überbaut werden könnten.

Volksbefragung zum Pickerl

Ein neues Parkraumbewirtschaftungsmodell wird derzeit von Experten erarbeitet, die Wiener sollen im Frühjahr bei der Volksbefragung darüber abstimmen. Vassilakou rechnet mit einer "ersten Rohfassung" noch im heurigen Jahr: "Wir haben noch zwei Sitzungen zu bestreiten, dann werden wir mit den Inhalten durch sein."

Ob es beim künftigen Pickerl oder Parkschein auf eine Preisstaffelung - also je näher zum Zentrum, desto teurer - hinauslaufe, wollte die Ressortchefin nicht bestätigen. Nur soviel: "Zonenmodelle sind sehr wohl Thema. Ideen dazu sind von mehreren Seiten eingebracht worden - von den Grünen, der SPÖ, dem ÖAMTC und den Verkehrsexperten." Sie wolle aber nichts vorwegnehmen.

Verhandlungen um Ausweitung der Zonen

Nach wie vor akuten Handlungsbedarf ortet Vassilakou indes in jenen ÖVP-geführten Bezirken entlang des West-Gürtels, die noch kein Parkpickerl haben. "Meine Haltung hat sich nicht geändert: Ich meine, dass wir die entstandene Verdrängung am Besten in den Griff kriegen, wen wir die Bewirtschaftung auf den 18. und auf Teile des 13. und 19. Bezirks ausweiten." Das geht freilich nur mit Zustimmung der Bezirke.

Die drei Bezirkschefs haben für den heutigen Freitag ein Treffen mit Vassilakou vereinbart. Dort sollen Argumente ausgetauscht werden. Besonders unter Druck steht , wo sich Vorsteher Karl Homole (V) weiter gegen ein Pickerl wehrt - wenn auch nicht mehr ganz so vehement. Er kann sich mittlerweile vorstellen, unter Umständen eine weitere Anrainerbefragung durchzuführen.

Theoretisch könnten SPÖ und Grüne bereits Mitte Dezember im Bezirksparlament dank gemeinsamer Mandatsmehrheit die Einführung von Parkgebühren beschließen und Homole so überstimmen. Ob sie für eine derartige Vorgangsweise plädiere, wollte Vassilakou nicht kommentieren. "Das Allerletzte, was ich tue, ist, mich in irgendwelche Bezirkskompetenzen einzumischen. " Die aktuelle Situation im 18. Bezirk verlange nach der Einführung des Pickerls - jedoch: "Ob man sich dem anschließt oder nicht, muss jeder Bezirksrat für sich entscheiden."

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