Österreich

Vater (29) missbrauchte Kinder, "verborgte" sie

Heute Redaktion
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Symbolfoto
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Bild: iStock

Ein Wiener soll sich regelmäßig an seinem Sohn und seiner Tochter vergangen haben, seit dieser Kleinkinder waren. Und er überließ sich auch anderen Pädophilen.

Horror-Prozess am Freitag in Wien: Über mehrere Jahre soll sich der 29-jährige Vater regelmäßig an seiner im Oktober 2009 geborenen Tochter und seinem im Oktober 2011 auf die Welt gekommenem Sohn vergangen haben. Um an Kinderpornos zu kommen, soll der Wiener seit 2012 den Missbrauch auch gefilmt und auf einschlägigen Internet-Plattformen geteilt haben. "Um den Anforderungen für die Erreichung einer höheren Stufe zu genügen, steigerte der Erstangeklagte (der Vater der Kinder, Anm.) die Intensität der sexuellen Handlungen immer mehr", zitiert die APA aus der 24-seitigen Anklageschrift.

Vater filmte Missbrauch seiner eigenen Kinder

Und es kam noch schlimmer: Ab Sommer 2016 "verborgte" der Wiener seine beiden schutzlosen Kinder laut Anklage an andere pädophile Männer. In der Familien-Wohnung des Angeklagten in Wien-Favoriten missbrauchten die Männer die beiden Kinder, der Vater filmte auch diese Vergewaltigungen – und stellte auch diese Videos auf einschlägigen Plattformen ins Internet.

Das schreckliche Schicksal des heute sechseinhalb Jahre alten Buben und des achteinhalb Jahre alten Mädchens, das laut Anklage vom Vater erstmals im Alter von zwei Monaten missbraucht wurde, wurde bekannt, als im Jahr 2017 vom deutschen Bundeskriminalamt im Zuge einer länderübergreifenden Operation eine im Darknet agierende Kinderporno-Plattform zerschlagen werden konnte, berichtet die APA. Der deutsche Verdächtige (31), der zum Zwecke des Kindesmissbrauchs nach Wien gereist war, wurde anhand auffälliger körperlicher Merkmale erkannt und ausgeforscht. In weiterer Folge gelang es den Ermittlern, das betroffene Mädchen auszuforschen. So kam man auf die Spur des Vaters, der sich seither in U-Haft befindet, so die APA weiter.

Mitangeklagter brachte Buben mit nach Wien

Weiters soll sich ein in Tirol geborener Landwirt (31) an den beiden Kindern vergangen haben. Der im Burgenland wohnende Mann und der Vater der Kinder hatten sich 2016 im Internet auf einer Kinderporno-Plattform kennengelernt. Im Herbst 2016 brachte dieser Zweitangeklagte einen Vierjährigen in die Favoritener Wohnung mit. Auch diesem Buben sollen die beiden Männer anschließend misshandelt haben.

Auch die Ex-Ehefrau (29) des Wieners – sie hatte sich 2016 scheiden lassen – ist angeklagt. Anklage: Mitwisserschaft und damit Beitragstäterschaft am schweren sexuellen Missbrauch von Unmündigen. Sie soll von den Misshandlungen gewusst haben, auf einem der Videos sei die Frau im Hintergrund zu erkennen.

Angeklagte laut Gutachter hochgefährlich

Die Frau bestreitet ihre Schuld. Der Vater der Kinder und der deutsche Landwirt bekannten sich hingegen vor Gericht schuldig. Laut des psychiatrischen Gutachters sind die beiden Männer aufgrund der Stärke ihrer pädophilen Neigungen als hochgefährlich einzustufen. Er empfahl eine medikamentöse bzw. therapeutische Behandlung. Der Staatsanwalt beantragte daher – zusätzlich zu einer Verurteilung (Strafdrohung: 15 Jahre Haft) die Unterbringung der Angeklagten in einer Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher.

Das Urteil stand Freitagnachmittag noch aus.

Die betroffenen Kinder leiden laut einer klinischen Psychologin an einer ausgeprägten posttraumatischen Belastungsstörung. Die Gutachterin kommt zum Schluss, dass das Mädchen und der Bub seelisch derart massiv beschädigt wurden, dass die eingetretenen Folgen einer schweren Körperverletzung gleichzusetzen sind, so die APA. (Red)