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Vater erschoss seinen Sohn aus nächster Nähe

Ein 41-jähriger Kroate steht in Deutschland vor Gericht. Er soll im vergangenen Jahr auf einem Familienfest für ein Blutbad gesorgt haben.

Heute Redaktion
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Drazen D. hörte aufmerksam zu, während ein Gutachter ausführlich über den Tathergang sprach. Laut ihm habe der 41-Jährige den dreifachen Mord genau geplant und willentlich gehandelt.

Ex-Freundin ließ er am Leben

Im September vergangenen Jahres stürmte D. eine kleine Familienfeier im deutschen Villingendorf. Anlass war die Einschulung seines 6-jährigen Sohnes. Der Kroate war jedoch nicht eingeladen. Er war schon seit mehreren Monaten von seiner ehemaligen Freundin getrennt. Viel mehr soll sie vor ihm geflüchtet sein.

Drazen D. fand dennoch die neue Adresse heraus und machte sich mit einem Gewehr auf dem Weg zum kleinen Häuschen. Dort soll er den neuen Freund seiner Ex-Freundin, ihre Cousine und den gemeinsamen Sohn erschossen haben.

Kuriose Aussage

Am Montag beschrieb der Psychiater den Kroaten als "Manipulator", der stets anderen Menschen die Schuld für sein Versagen gibt. Als Grund dafür sehe er Alkohol- und Drogenkonsum, sowie ein Trauma aus der Kriegszeit.

Besonders kurios: Dem Psychiater gestand der 41-Jährige, dass er zwar die Cousine und den neuen Partner seiner Ex-Freundin tötete, jedoch nicht seinen Sohn. Dafür sei ein Mann verantwortlich, der ihm bei der Eingangstür die Waffe aus der Hand gerissen habe.

Widersprüchlich

Bei einem zweiten Gespräch gab er jedoch an, dass er gelogen habe. Er soll drei Mal aus nächster Nähe geschossen haben. Der Psychiater vermutet zudem, dass der Kroate keineswegs auf Affekt handelte, sondern die Tat lange zuvor geplant habe. Der Grund: Hätte Drazen D. rot gesehen, hätte er alle Anwesenden umgebracht. Seine Ex-Freundin ließ er jedoch am Leben. Die Staatsanwaltschaft vermutet, damit sie ein Leben lang leiden solle.

Drazen D. meint jedoch das Gegenteil: Er habe einfach mit seiner Ex-Freundin sprechen wollen. Als er den neuen Freund sah, seien ihm die Sicherungen durchgebrannt.

(slo)