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Vater ersticht Söhne: Die Hintergründe des Dramas

Heute Redaktion
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Bild: ZOOM-Tirol

Entsetzen im Tiroler Hinterthiersee: Wie berichtet, erstach ein Vater seine Söhne (13, 23) und tötete sich selbst. Die Behinderung eines Buben und die psychische Erkrankung der Ehefrau waren ihm zu viel geworden.

Entsetzen im Tiroler Hinterthiersee: Wie berichtet, erstach ein Vater seine Söhne (13, 23) und tötete sich selbst. Die Behinderung eines Buben und die psychische Erkrankung der Ehefrau waren ihm zu viel geworden.

Am Montagabend fand die Polizei die blutverschmierten Leichen von Anton P. (51) und seinen Kindern Rene (23) und Patrick (13) im Haus der Familie. Alle drei starben durch Messerstiche und -schnitte, doch es gab keine Hinweise auf einen Eindringling.

Söhne hatten keine Chance

Eine Obduktion brachte Dienstag dann die traurige Gewissheit, was wirklich passiert war: Zuerst hatte Anton seinen jüngeren Sohn beim Frühstück mit zahlreichen Stichen in Brust und Rücken attackiert. Der Schüler konnte sich noch ins Vorzimmer schleppen, dort brach er schließlich tot zusammen. Dann ging der Vater mit dem Küchenmesser ins Zimmer des älteren Bruders, überraschte ihn im Schlaf. Rene, ein erfolgreicher Koch, der unter anderem im Nobelhotel "Stanglwirt" gearbeitet hatte, wehrte sich vergeblich.

Vater richtet sich selbst

Nach der Wahnsinnstat setzte sich Anton P. in die Badewanne, schnitt sich mehrmals in die Pulsadern und verblutete. Die Menschen in Hinterthiersee sind fassungslos: Die Familie war gut ins Gemeindeleben integriert, der Vater hatte dreißig Jahre lang bei der Freiwilligen Feuerwehr geholfen. Anzeichen für Probleme gab es keine.

Großer psychischer Druck

Doch unter der Oberfläche brodelte es: Seit Längerem war Mutter Emmi P. wegen psychischer Probleme im Spital. Und Sohn Patrick brauchte besondere Betreuung – er war laut "Krone" geistig zurückgeblieben. Eine Belastung, die Anton P. wohl schließlich nicht mehr ertrug.