Politik

Väter sollen "Papa-Monat" und "Väterkarenz" lernen

Heute Redaktion
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Nur einer von fünf Vätern bezieht Kinderbetreuungsgeld. Sozialminister Rudolf Hundstorfer und Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (beide SPÖ) ist das zu wenig. Für Männer seien die Wörter "Papa-Monat" und "Väterkarenz" noch immer Fremdwörter. Am Montag startet in Wien die Männerkonferenz und dauert zwei Tage. Ziel: Mehr Väterbeteiligung bei der Kinderbetreuung.

Nur einer von fünf Vätern bezieht Kinderbetreuungsgeld. Sozialminister Rudolf Hundstorfer und Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (beide SPÖ) ist das zu wenig. Für Männer seien die Wörter "Papa-Monat" und "Väterkarenz" noch immer Fremdwörter. Am Montag startet in Wien die Männerkonferenz und dauert zwei Tage. Ziel: Mehr Väterbeteiligung bei der Kinderbetreuung.

Die Konferenz soll Fragen der Gleichstellung der Geschlechter sowie der Vereinbarkeit von Beruf und Familie in den Vordergrund stellen.

Nur 16,7 Prozent der Väter bekommen Kindergeld

Insgesamt haben im Jahr 2012 14.441 Männer Kindergeld bezogen, was einem Männeranteil von 16,7 Prozent entspricht. Demgegenüber standen 71.932 Frauen (83,3 Prozent). Im Jahr 2009 waren es 12.502 (15,6 Prozent) Männer und 67.465 (84,4 Prozent) Frauen. "Leider ist das Tempo noch nicht so, wie ich es mir vorstelle", räumte Heinisch-Hosek ein. Immerhin habe sich aber die Bezugsdauer verkürzt und der Anteil der Männer erhöht.

Aus der Studie gehe hervor, dass Väter, die in Karenz gehen, aus allen Branchen und aus allen Bildungsschichten stammen, erklärte Hundstorfer. "Die Botschaft kann nur lauten, Männer geht in Karenz, man braucht keine Angst davor zu haben", appellierte er.

Die Verhandlungen zum Papa-Monat in der Privatwirtschaft würden in absehbarer Zeit starten, sagte Hundstorfer, er rechne mit einem Inkrafttreten 2016. Im Sozialministerium würden bereits alle Jungväter diese Möglichkeit in Anspruch nehmen, erklärte er stolz.

An der Konferenz nehmen auch Lydia Mutsch, Luxemburgs Ministerin für Chancengleichheit, und die deutsche Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesfamilienministerium, Elke Ferner, teil. Diese berichtete vom gesetzlich verankerten Rechtsanspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz in Deutschland. Das sei auch in Österreich das Ziel, sagte Heinisch-Hosek, allerdings "nicht ab heute", sondern in zwei, drei Jahren, wenn auch ausreichend Plätze vorhanden sein sollen. Sie plädierte außerdem dafür, sich im Rahmen der Reform des Kinderbetreuungsgelds von der Langform des Kinderbetreuungsgelds zu verabschieden und es für maximal 24 Monate zu ermöglichen. Gegenüber dem zeigte sie sich skeptisch.

APA/red.