"Heute": Was war Dominics erster Kommentar am Telefon?
Wolfgang Thiem: "Geil!"
Was bedeutet dieser Sieg?
"Sehr viel. Dominic hat sein Karriereziel erreicht. Er wurde als Sandplatzspieler bezeichnet, was ich nie verstand. Jetzt hat er auf Hartplatz zugeschlagen. Der Titel gibt ihm einen Schub."
Wie haben Sie das Finale erlebt?
"Es war eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Auf und ab. Im dritten Satz habe ich ehrlich gesagt Zverev schon als Sieger gesehen."
Warum so ein Fehlstart?
"Dominic war nervös und verkrampft. Das war eine mentale Geschichte – vielleicht die Favoritenrolle. Man muss aber sagen: Zverev hat super gespielt. Sein Gesamtpaket ist besser geworden."
Dann die Aufholjagd.
"Für mich hat es Dominic am letzten Drücker gedreht. Zverev führte 6:2, 6:4, 2:1 mit Break. Gelingt Dominic nicht sofort das 2:2, ist dieses Finale gelaufen."
Wie geschwächt war er körperlich im Finish der Partie?
"Er spürte Krämpfe. Vielleicht kam das von der Fersenverletzung, dass er den Fuß etwas anders belastet hat. Es war aber wurscht. Er war so weit im Match, am Ende entschied der Kopf."
Konnten Sie schlafen danach?
"Ja, um 5 Uhr, dann aber gut."
Schmälert es den Triumph, dass er Djokovic, Nadal und Federer nicht schlagen musste?
"Nein, danach fragt keiner. Bei Muster 1995 in Paris war es ähnlich. Was zählt, ist der Grand-Slam-Titel. Es kommt jetzt eine neue Generation an Spielern nach. Dominic ist für die Zukunft sehr gut aufgestellt."