Österreich

Vater vergewaltigte seine Tochter exakt 1.370 Mal

Heute Redaktion
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Bild: Helmut Graf

Ein schockierender Prozess ging am Dienstag im Wiener Straflandesgericht über die Bühne. Über einen 40 Jahre alten Familienvater wurde eine siebenjährige Freiheitsstrafe verhängt, weil er laut Gericht seine eigene Tochter (15) seit Sommer 2011 bis zur Festnahme im Herbst 2013 vergewaltigt hatte. Das Mädchen selbst sprach von Vergewaltigungen seit ihrem elften Lebensjahr - zuletzt täglich.

ging am Dienstag im Wiener Straflandesgericht über die Bühne. Über einen 40 Jahre alten Familienvater wurde eine siebenjährige Freiheitsstrafe verhängt, weil er laut Gericht seine eigene Tochter (15) seit Sommer 2011 bis zur Festnahme im Herbst 2013 vergewaltigt hatte. Das Mädchen selbst sprach von Vergewaltigungen seit ihrem elften Lebensjahr - zuletzt täglich.

Das 15 Jahre alte Mädchen hatte am 22. Oktober 2013 in Begleitung einer Freundin eine Polizeidienststelle aufgesucht. Die Schülerin gab zu Protokoll, sie werde seit dem elften Lebensjahr vom eigenen Vater missbraucht. Exakt 1.370 Mal sei es zu Übergriffen gekommen. Zuletzt in der vorangegangenen Nacht. Tatsächlich fanden sich bei einer ärztlichen Untersuchungen der Minderjährigen in ihrem Intimbereich Spermaspuren.

Diese konnten mittels eines DNA-Gutachtens ihrem Vater zugeordnet werden, der daraufhin in U-Haft genommen wurde. Dessen ungeachtet stritt dieser vor Gericht alles ab und behauptete, die Tochter belaste ihn zu Unrecht. Sein Sperma in ihrem Körper hatte er beim Prozessauftakt erklärt: "Ich habe mich am Abend zuvor selbst befriedigt und es mit einem Tuch weggewischt. Das Tuch habe ich weggeworfen. Ich kann mir nur erklären, dass sie das Tuch genommen und es aufgetragen hat."

Vater sprach von Lüge, zweite Tochter ebenfalls Opfer   

Staatsanwältin Sabine Rudas-Tschinkel war am Ende der Verhandlung explizit für die volle Härte des Gesetzes eingetreten. "Geben Sie ihm die höchste Strafe, die möglich ist", verlangte sie in ihrem Schlusswort. In ihrem emotionalen Vortrag verhehlte sie nicht, "aufgeregt" zu sein: "Mir ist nichts Menschliches fremd. Aber dieser Fall ist nicht menschlich. Dass sich der eigene Vater so massiv an seiner Tochter vergeht, habe ich Gott sei Dank noch nicht erlebt."

Der Angeklagte sprach demgegenüber von "Lügen" und sah sich als Opfer einer Verschwörung. "Ich wär der Letzte, der gegen meine Familie Gewalt angewendet hätte", betonte er in seinem Schlusswort. Dabei hatte sich nur wenige Minuten zuvor auch seine Stieftochter als Opfer seiner sexuellen Übergriffe "geoutet". Die mittlerweile 18-Jährige war über eine Videokonferenz vernommen worden: "Mein Stiefvater hat sich nicht nur an meiner Schwester vergangen, sondern auch an mir."

Mutter habe Übergriffe mitbekommen

Ihre Mutter habe die Übergriffe "mehrfach mitbekommen" und "nichts gesagt". Sie habe sich "bisher nicht getraut, eine Anzeige zu machen. Und es war zu beschämend." Sie habe "ja Angst gehabt, schwanger zu werden", so die 18-Jährige. Der 40-Jährige nannte diese Aussage eine "perfide Lüge" und bezeichnete seine Stieftochter als unglaubwürdig. Diese wolle "immer im Mittelpunkt stehen".

Auf den gebürtigen Deutschen, der mit seiner Ehefrau und insgesamt fünf leiblichen Kindern 2012 nach Österreich übersiedelt war, wo man zuletzt in einer 86 Quadratmeter großen Wohnung in Wien-Margareten lebte, dürfte somit ein weiteres Strafverfahren zukommen. Das aktuelle Urteil wegen schweren sexuellen Missbrauchs von Unmündigen, Blutschande und Missbrauch eines Autoritätsverhältnisses ist nicht rechtskräftig. Der 40-Jährige erbat sich nach dem Richterspruch, mit dem der 15-jährigen Tochter auch 5.000 Euro an vorläufigem Schmerzengeld zugesprochen wurden, Bedenkzeit.