Österreich

Veganer will Jagd in seinem Wald verbieten lassen

Heute Redaktion
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Der Oberkärntner Grundstücksbesitzer lehnt aus ethischen Gründen die Jagd ab und will nicht, dass in seinem Wald Tiere getötet werden. Weil die Beschwerde vom Landesverwaltungsgericht Kärnten abgewiesen wurde, zog der Veganer jetzt vor dem Verfassungsgerichtshof.

 
Ein beinahe vollständig vegan lebender Kärntner will jetzt das Jagdgesetz ordentlich aufmischen. Der Mann will auf seinem Grundstück das Töten von Tieren verbieten, er lehnt die Jagd aus ethischen Gründen ab und zog mit seiner Beschwerde vor das Landesverwaltungsgericht in Kärnten. Dort blitze er aber ab, denn ein Besitzer kann die Jagd nicht verbieten, wenn diese notwendig ist. 

Damit wollte sich der Oberkärntner nicht zufrieden geben und richtete eine weitere Beschwerde an den Verfassungsgerichtshof. Dort argumentierte er, dass er die Jagd nicht dulden wolle, er trete viel mehr für einen natürliche Regulierung des Wildbestandes durch die Wiederansiedlung von Bären, Luchsen und Wölfen sowie die Unterlassung der Fütterung ein. 

Der Jurist verwies auch auf ein Urteil des Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Im Jahr 2012 wurde festgestellt, dass das deutsche Jagdrecht und die dort vorgesehene "Zwangsbejagung", gegen die Europäischen Menschenrechtskonvention verstößt. Seit diesem Urteil können Grundstücksbesitzer in Deutschland die Jagd aus ethischen Gründen verbieten lassen.

Seit Dienstag beschäftigt sich nun der Verfassungsgerichtshof mit der Beschwerde. Ein Verbot der Jagd hätte aber fatale Folgen haben, meinte die Geschäftsführerin der Kärntner Jägerschaft Freydis Burgstaller-Gradenegg in der ORF-Sendung "Heute Mittag". Jäger seien auch für die Seuchenbekämpfung zuständig, sie müssen den artenreichen, gesunden Wildbestand erhalten und das könne man nur, wenn man durchgehend planen und jagen kann. 

Entscheidet der Verfassungsgerichtshof für den Juristn, muss das ganze Gesetz neu geordnet werden. Eine Entscheidung gibt es wahrscheinlich erst im Frühjahr.