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Venezuela konfisziert teures Spielzeug und verkauft ...

Heute Redaktion
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Bild: EPA

Die venezoelanische Regierung hat bei einem Spielwarenhändler 3,8 Millionen Spielsachen konfisziert, um sie billig an arme Kinder weiter zu geben. Das Land macht gerade eine schwere Wirtschaftskrise durch und dem Unternehmen wird vorgeworfen, seine Waren absichtlich gehortet zu haben, um sie vor Weihnachten teurer verkaufen zu können.

Kreisel ist der größte Hersteller und Distributor für Spielwaren in dem Land. Die staatliche Konsumentenschutzbehörde Sundde ließ drei Lagerhäuser durchsuchen und beschlagnahmte mehr als 3,8 Millionen Spielsachen; zwei Manager der Firma wurden wegen Verdachts der Preismanipulation festgenommen.

"Unsere Kinder sind heilig, wir lassen euch nicht deren Weihnachten rauben", schrieb die Behörde auf Twitter kämpferisch. Laut Sundde fälschte das Unternehmen seine Inventarlisten und gab Spielzeuge als zu alt oder nicht mehr länger in Produktion aus. So verknappte man künstlich den Markt, um dann die Waren mit einem Aufschlag von bis zu 50,000% (!) im Weihnachtsboom zu verkaufen.

Die beschlagnahmten Spielwaren werden jetzt von lokalen Büros der Behörde zu "gerechten" Preisen weiterverkauft. Die Regierung hatte 2013 ein Gesetz erlassen, dass es ihr erlaubt, Preise und Gewinnspannen auf 30% festzusetzen. Dies hat man in den vergangenen Wochen bereits bei einigen Händlern getan.

Venezuela macht seit längerem eine schwere Wirtschaftskrise durch, die sich vor allem durch Versorgungsengpässe bemerkbar macht. Laut einem BBC-Bericht vom September kostete eine Dose Nutella ein halbes Monatsgehalt eines Mindestverdieners. Ende des Vorjahrs betrug die Inflation gemäß der Regierung 180%, laut dem Internationalen Währungsfond wird im Laufe des nächsten Jahres auf 2,000% ansteigen.