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Verabreichte Julias Mörder ihr Crystal Meth?

Heute Redaktion
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Bild: Archiv

Im Kriminalfall um die jahrelang vermisste Julia Kührer gibt es nun ein toxikologisches Ergänzungsgutachten, wonach doch Drogen-Rückstände in der Leiche der 16-Jährigen festgestellt wurden.

gibt es nun ein toxikologisches Ergänzungsgutachten, wonach doch Drogen-Rückstände in der Leiche der 16-Jährigen festgestellt wurden.

Laut dem Wochenmagazin "News" sollen im Körper des Mädchens Methamphetamine gefunden worden sein - ein Bestandteil von Crystal Meth. Der in U-Haft befindliche Verdächtige Michael K. soll diese Droge in Kührers Heimatort Pulkau und Umgebung an die dortigen Jugendlichen weitergegeben haben.

Zweite Haftprüfung im Jänner

Weitere ergänzende Expertisen, wie etwa eine Untersuchung der in den drei Autos von Michael K. gefundenen Haare, erwartet die Staatsanwaltschaft im Februar. Dann werde der Akt "enderledigt" - sprich, es wird über die Anklageerhebung entschieden. Wann der Prozess über die Bühne gehen wird, ist noch offen. Für den Verdächtigen Michael K. steht Ende kommender oder Anfang der darauffolgenden Woche die zweite Haftprüfung an. Verdächtiger wird in U-Haft Vater

Michael K. war bereits nach der Auffindung des Skelettes der fünf Jahre vermisst gewesenen Julia Kührer aus Pulkau im Weinviertel Ende Juni 2011 festgenommen worden. Die sterblichen Überreste des Mädchens waren in einem Erdkeller auf seinem Grundstück im nahen Dietmannsdorf entdeckt worden. Aufgrund der damaligen Beweislage wurde der Verdächtige jedoch nach 48 Stunden vom Haftrichter entlassen, zumal keine Verbindung zwischen ihm und dem Opfer nachgewiesen werden konnte. Vor rund einem Monat wurde der Mann aufgrund neuer Spuren in U-Haft genommen.

 Der Prozess gegen den 52-Jährigen dürfte kommendes Frühjahr stattfinden. Ungefähr zu dem  Zeitpunkt, an dem er Vater werden soll. Seine Lebensgefährtin ist nämlich im sechsten Monat von ihm schwanger, wie "News" weiter berichtet.

Crystal Meth ist eine hochwirksame, (halb)synthetisches preiswerte Droge mit aufputschender Wirkung auf Amphetaminbasis.

Crystal gehört zu den am schnellsten zerstörenden Drogen überhaupt, wobei für die zerstörerische Wirkung wesentlich die Verunreinigungen verantwortlich gemacht werden, mit denen bei illegaler Herstellung zu rechnen ist.
Das Potential einer Abhängigkeit ist sehr hoch. Crystal wird überwiegend geschnupft, teilweise geraucht, in Wasser gelöst intravenös injiziert oder auch rektal verabreicht. Im deutschsprachigen Raum gehandeltes Methamphetamin wird zumeist in Osteuropa hergestellt.



Der Konsum verursacht starke Euphorie, verringert das Schlafbedürfnis, steigert die Leistungsfähigkeit und das Mitteilungsbedürfnis. Das sexuelle Verlangen wird gesteigert, die sexuelle Leistungsfähigkeit sinkt allerdings deutlich. Hunger- und Durstgefühl werden gemindert. Außerdem können (bei höheren Dosierungen) Halluzinationen auftreten. Die Wirkung ist ähnlich der von Amphetamin, aber deutlich stärker. Sie hält bis zu elf Stunden an und kann durch den weiteren Konsum verlängert werden. Danach tritt meist eine starke Erschöpfung ein. Bei hohen Dosen kann die Wirkung von Methamphetamin unabhängig von der Konsumform von 24 bis 36 Stunden andauern. Gegen Ende des Rauschzustandes stellt sich oft quälende Schlaflosigkeit trotz Müdigkeit ein. Auf die Phase des Rausches kann ein von Lethargie und Depression geprägter „Kater“ folgen.
Der Konsum von Methylamphetamin kann schnell zu einer psychischen Abhängigkeit führen. Dies gilt besonders für Inhalation und Injektion. Toleranzentwicklung und damit einhergehende Dosissteigerungen wurden wiederholt beobachtet.
Zeichen einer Überdosierung sind erhöhte Körpertemperatur, Schwitzen und trockener Mund, Schwindelgefühl, Zittern, Kreislaufprobleme mit plötzlichem Blutdruckabfall, Angstzustände.