Österreich

Verbrecherbande verriet sich über Funk

Heute Redaktion
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Bild: BMI

Ein Hobbyfunker und Polizist funkte einem Einbrecher-Trio in Wien dazwischen. Er ertappte sie auf frischer Tat - mit seinen Ohren. Den zwei Männern und ihrer Komplizin, die während der "Arbeit" Funkgeräte benutzten, wurden 21 Einbrüche nachgewiesen.

Ein Hobbyfunker und Polizist funkte einem Einbrecher-Trio in Wien dazwischen. Er ertappte sie auf frischer Tat - mit seinen Ohren. Den zwei Männern und ihrer Komplizin, die während der "Arbeit" Funkgeräte benutzten, wurden 21 Einbrüche nachgewiesen.

Der 49-jährige Deutsche, der amtsbekannte 35-jährige Serbe und seine 29-jährige Cousine waren auf einem Beutezug durch Wien. Sie brachen in Ottakring, Hernals und Döbling mindestens 21 Mal ein. Ihre Vorgangsweise war immer dieselbe: Am Tag kundschafteten sie die Tatorte aus, bei Dämmerung drangen sie in Häuser und Wohnungen ohne Alarmanlagen ein, indem sie über Fenster und Terrassentüren einstiegen.

Einbrecher beschwerte sich über schweren Tresor

Ausgerechnet wegen der peniblen Durchführung der Einbrüche mit Hilfe von Funkgeräten konnte ihnen das Handwerk gelegt werden. Denn ein Hobbyfunker, ein Polizist, befand sich plötzlichen mitten im Geschehen. Er hörte, wie sich der Serbe bei seinen Aufpassern über den schweren Tresor beschwerte. Denn während er die Räumlichkeiten durchsuchte, standen seine Cousine und der zweite Mann Schmiere.

Die Polizei observierte die Verdächtigen und fand heraus, dass diese zwei Bunkerwohnungen benutzten. In der Sandleitengasse in Ottakring wurde das Trio im November schließlich festgenommen. Sie hatten nach ihrem letzten Coup noch Wertgegenstände in ihren Hosentaschen und Socken versteckt.

Trio erbeutete 1.200 Gegenstände

In den Wohnungen und Kellern des Trios wurden insgesamt 1.200 Beutestücke sichergestellt. Darunter waren Handys, Computer, Geld, Schmuck und Flachbildfernseher. Bei einem Einbruch erbeuteten sie etwa 40 Sparbücher im Wert von einer Million Euro. Bei weiteren Coups ließen sie zwei Bratschen mitgehen, ein Streichinstrument soll laut Polizei 150 bis 200 Jahre alt sein.

Die Verdächtigen sind bisher nicht sehr gesprächig. Sowohl der Deutsche als auch der Serbe besaßen in Wien jeweils eine Firma, wobei der Serbe seit einigen Jahren im Konkurs war. Die Ermittler müssen nun die Gegenstände ihren Besitzern zuordnen.