Wien

Verdacht auf zwei Missbrauchsfälle in Wiener Kigas

Im Umfeld städtischer Kindergärten gibt es zwei weitere Verdachtsfälle auf Missbrauch. Beide Verdächtige sind nicht mehr im Kinderdienst tätig.

Heute Redaktion
In zwei städtischen Kindergärten gab es in den vergangenen Wochen Verdachtsfälle zu sexuellem Missbrauch. Beide Verdächtige sind nicht mehr im Kinderdienst tätig.
In zwei städtischen Kindergärten gab es in den vergangenen Wochen Verdachtsfälle zu sexuellem Missbrauch. Beide Verdächtige sind nicht mehr im Kinderdienst tätig.
Getty Images/iStockphoto

Es wird nicht ruhig um die Wiener Kindergärten: Nachdem im Sommer Verdachtsfälle zu sexuellem Missbrauch in Liesing und Penzing publik wurden, informierte die Stadt am Mittwoch über zwei weitere mögliche Vorkommnisse.

Verdächtige vom Kinderdienst abgezogen

In den vergangenen Wochen sei es dem Verdacht nach zu zwei Vorfällen mit Kiga-Mitarbeitern gekommen, gab die zuständige Magistratsabteilung MA10 bekannt. Im ersten Fall handle es sich um einen Pädagogen, dem im privaten Umfeld ein sexueller Übergriff auf eine minderjährige Jugendliche vorgeworfen wird.  Der zweite Fall betrifft einen vermeintlichen Übergriff im Kindergarten. Die Ermittlungen laufen, es gilt die Unschuldsvermutung.

In beiden Fällen wurden die Beschuldigten "unverzüglich" vom Kinderdienst abgezogen und sind aktuell im Innendienst tätig. Details zu den Vorkommnissen sowie den Betroffenen werden nicht veröffentlicht. Damit soll die Privatsphäre geschützt und die polizeilichen Ermittlungen nicht gefährdet werden.

Ingrid Pöschmann (MA11), Kurt Burger (MA10-Vize) und Hedwig Wölfl (Leiterin Kinderschutzorganisation Möwe) informierten über die mutmaßlichen Vorfälle.
Ingrid Pöschmann (MA11), Kurt Burger (MA10-Vize) und Hedwig Wölfl (Leiterin Kinderschutzorganisation Möwe) informierten über die mutmaßlichen Vorfälle.
Sabine Hertel

Beide Verdachtsfälle wurden erst kürzlich bekannt. "Die Prozesse in der Abteilung haben sich geändert", stellte MA10-Vize Kurt Burger klar, nachdem im Sommer Kritik am Umgang mit mutmaßlichen Missbrauchsfällen laut wurde. Man wolle umgehend und transparent informieren – sowohl die Mitarbeiter und Eltern als auch die Öffentlichkeit, heißt es.

Eltern "umgehend" per Mail informiert

Die Eltern wären bereits per Mail darüber in Kenntnis gesetzt worden. Zudem wurde eine Hotline eingerichtet, an die sich Betroffene wenden können. Dort erhalten sie Antworten auf dringende Fragen und werden bei Bedarf an Kinderschutzeinrichtungen weiter vermittelt. Rund 25 Anrufe gingen bisher ein. "Wir wollen die Eltern begleiten", so Burger. Für die Mitarbeiter an den Standorten gäbe es die Möglichkeit zur Supervision – derzeit herrsche "großer Schock". Gleichzeitig sei es wichtig, "nicht alle unter Generalverdacht" zu stellen.

"Wir haben einen Auftrag, dass Kinder bestmöglich betreut werden und sich im sicheren Rahmen entfalten können", heißt es dazu von der Kinder- und Jugendhilfe MA11. Dazu brauche man aber Meldungen – fällt etwas auf, kann dies sofort telefonisch mitgeteilt werden. "Eltern sollen das Gefühl haben, dass Kinder hier gut aufgehoben sind." 

Bei Fragen zum Thema Kinderschutz bietet die Organisation "Die Möwe" Beratung an.
Mehr dazu auf www.die-moewe.at

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