Welt

Verdacht auf Zwangssterilisation von Migrantinnen

Seit Monaten geht Mexikos Regierung Berichten nach, wonach in einem US-Auffanglager Mexikanerinnen zwangssterilisiert worden sein sollen.
12.10.2020, 12:09

In einem Lager für Einwanderer in den USA sind nach Erkenntnissen der mexikanischen Behörden mindestens zwei Frauen ohne ihre Zustimmung operiert worden. Eine der beiden Mexikanerinnen habe nach einem "operativen Eingriff" zudem keine Nachsorge erhalten, teilte das mexikanische Außenministerium mit. Menschenrechtler hatten zuvor mutmaßliche Zwangssterilisationen an Migrantinnen im Auffangzentrum in Irwin County im US-Bundesstaat Georgia angeprangert.

"Unregelmäßigkeiten bei Behandlung"

Dem Ministerium zufolge holte das Generalkonsulat in Atlanta im Fall der nach einem Eingriff nicht weiter versorgten Frau das Gutachten eines Spezialisten ein, der nach einer gründlichen Überprüfung ihrer Patientenakte festgestellt habe, dass es "Unregelmäßigkeiten und Anomalien bei der medizinischen Behandlung" der Frau gegeben habe. Bei der zweiten Frau sei möglicherweise eine "gynäkologische Operation" vorgenommen worden, ohne dass sie dieser "vollständig zugestimmt" hätte, hieß es in der Erklärung des Ministeriums weiter. Demnach erhielt die Frau weder eine Diagnose auf Spanisch noch Informationen zur Art der medizinischen Behandlung.

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