Österreich

Verdächtiger kommt nach Mord an Ehefrau in Anstalt

Heute Redaktion
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Anfang September soll ein 37-jähriger Bosnier - es gilt die Unschuldsvermutung - seiner 25-jährigen Ehefrau die Kehle durchgeschnitten haben, um sie dann verbluten zu lassen. Die 4-jährige Tochter des Pärchens sah die grausige Tat. Nun kann der mutmaßliche Täter und Vater des geschockten Kindes nicht einvernommen werden. Der Bosnier, der nach der Bluttat bei einem Selbstmordversuch schwer verletzt worden ist, wird zur psychiatrischen Behandlung am Dienstag oder Mittwochvon der Justizanstalt Salzburg in die Justiz-Sonderanstalt Göllersdorf (NÖ) verlegt.

Anfang September soll ein 37-jähriger Bosnier - es gilt die Unschuldsvermutung - Nun kann der mutmaßliche Täter und Vater des geschockten Kindes nicht einvernommen werden. Der Bosnier, der nach der Bluttat bei einem Selbstmordversuch schwer verletzt worden ist, wird zur psychiatrischen Behandlung am Dienstag oder Mittwochvon der Justizanstalt Salzburg in die Justiz-Sonderanstalt Göllersdorf (NÖ) verlegt.

Nach dem Mord am Abend des 6. September im Salzburger Stadtteil Taxham sei die Einvernahme des Ehemanns derzeit "aus medizinischer Sicht von den Ärzten nicht gestattet". Der Tatverdächtige ist nach wie vor selbstmordgefährdet. "Seine psychische Stabilisierung dauert etwas länger. Die Chefärztin der Justiz hat deshalb entschieden, dass der Mann vorübergehend in die Justizanstalt Göllersdorf kommt", sagte der Leiter der Justizanstalt Salzburg, Oberst Dietmar Knebel.

Eine kurzfristige Behandlung sei in Salzburg in der Christian-Doppler-Klinik oder auch in einem anderen Spital unter Bewachung möglich. Ist jedoch ein längerer Behandlungszeitraum notwendig, versuche die Justiz, die psychiatrische Behandlung in eigenen Einrichtungen durchzuführen, erläuterte Knebel. "In unserem Haus haben wir nur einmal in der Woche einen Psychiater, eine Konsiliarärztin, zur Verfügung."

Selbstmordgefahr - deshalb Einlieferung zu abnormen Rechtsbrechern

Um einem Selbstmord vorzubeugen, erhält der Tatverdächtige die psychiatrische Behandlung in Göllersdorf. Die Sonderanstalt sei auf die Behandlung von psychischen Auffälligkeiten spezialisiert. In dieser Anstalt werden vorwiegend geistig abnorme Rechtsbrecher untergebracht, sie ähnelt von der inneren Struktur her einem psychiatrischen Krankenhaus.

Verletzungen sind am Abheilen

Was die Verletzungen an den Händen und am Hals betrifft, die sich der Bosnier - "für ihn gilt immer noch die Unschuldsvermutung", wie Knebel betonte - nach der Tat mit einem Messer offenbar selbst zugefügt hat, befindet er sich laut dem Justizanstaltsleiter auf dem Weg der Besserung. Vor seiner Überstellung nach Niederösterreich wird der 37-Jährige noch von der Polizei erkennungsdienstlich behandelt, um alle personenbezogenen und biometrischen Daten (DNA-Abstrich, Fingerabdrücke) zu erfassen.

Mann kann sich nicht erinnern

Einen Tag nach dem Gewaltverbrechen wurde der Verdächtige von der Polizei einvernommen. Er gab allerdings an, sich nicht mehr erinnern zu können. Die Polizei war danach mit der Auswertung von Spuren und Telefongesprächen beschäftigt. Die Telefonate hatte der Bosnier offenbar am Tatabend nach dem Verbrechen geführt. Er soll einen Angehörigen in der Schweiz angerufen haben, dieser soll das Gespräch dann per Telefon einem Verwandten in Kärnten geschildert haben. Von Kärnten aus wurde dann die Salzburger Polizei von der Beziehungstat informiert.

Geschocktes Kind ist bei Oma und Opa

Dem Mordopfer wurde am 6. September bei einem Streit mit ihrem Mann in der gemeinsamen Wohnung die Kehle durchgeschnitten. Die Frau erlitt zahlreichen Schnitt- und Stichwunden. Laut Obduktionsergebnis ist sie verblutet. Die fast vierjährige Tochter des Ehepaares befand sich während des Gewaltverbrechens in der Wohnung. Das geschockte Kind wurde vom Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes betreut. Es befindet sich in der Obsorge des Jugendamts. Derzeit wird es von den Großeltern betreut.

APA/red.