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Verdächtiger nach Paris-Angriff verhaftet

Nach der Messerattacke auf einen französischen Soldaten in Paris wurde am Mittwoch ein 22-jähriger Verdächtiger festgenommen.

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

wurde am Mittwoch ein 22-jähriger Verdächtiger festgenommen.

Bei dem jungen Mann handle es sich um einen Anhänger des "radikalen Islam", verlautete aus Ermittlerkreisen. Er wurde in La Verrière westlich der französischen Hauptstadt gefasst. Wie Innenminister Manuel Valls in einer Aussendung erklärte, sei der Mann der mutmaßliche Verantwortliche des Angriffs gegen den Soldaten am Samstagabend in La Defense.

Den Ermittlern zufolge war der 22-Jährige der Polizei wegen seiner "religiösen Überzeugungen" bekannt. Er war zudem wegen kleinerer Straftaten aufgefallen, darunter Diebstahl. Laut Ermittlern habe der Festgenommene zwar nicht als Anhänger des Jihad gegolten, sich aber seit drei oder vier Jahren einem traditionalistischen oder radikalen Islam verschrieben. "Die Ermittlungen werden herausfinden müssen, zu welchem Zeitpunkt er zu einem jihadistischen Projekt umschwenkte", sagte ein Ermittler.

DNA-Spuren und Video führten zum Verdächtigen

Bei ihren Ermittlungen werteten die Beamten umfangreiches Videomaterial aus. Auf einigen Bildern war laut Ermittlern der Verdächtige kurz vor der Tat beim Beten zu sehen. Die Polizei fand zudem eine vom Täter zurückgelassene Tasche mit einem Messer und einer Flasche. Der Verdächtige konnte unter anderem anhand von DNA-Spuren identifiziert werden.

Der Soldat war am Samstag bei einer Militärpatrouille in Paris attackiert und mit einer Stichwaffe am Nacken verletzt worden. Er war mit zwei Kollegen im Rahmen des Anti-Terror-Programms Vigipirate im Geschäftsviertel La Defense im Westen von Paris auf Patrouille gewesen. Der 23-jährige Soldat konnte das Krankenhaus inzwischen verlassen.

Erinnerungen an Merah

Der Angriff hatte in Frankreich Erinnerungen an die Attentatsserie des Islamisten Mohamed Merah vor rund einem Jahr geweckt. Merah hatte bei drei Attentaten im März 2012 im Großraum Toulouse drei Soldaten sowie drei Schüler und einen Lehrer einer jüdischen Schule erschossen. Nach 32-stündiger Belagerung seiner Wohnung wurde Merah am 22. März von Elitepolizisten erschossen.

Innenminister Valls sagte am Mittwoch im Sender i-Tele, es gebe in Frankreich "dutzende oder sogar hunderte potenzielle Merahs". Er verwies auf kriminelle junge Menschen, die dann über das Internet oder über Kontakt zu radikalen Imamen radikalisiert würden.

Wenige Tage zuvor war in London auf offener Straße ein britischer Soldat ermordet werden. Die .