Niederösterreich

Verein erfüllt Sterbenden die letzten Wünsche

Die Wünschen von schwerkranken Menschen werden vom Verein "Rollende Engel" erfüllt. Karin aus NÖ konnte so noch einmal zu ihren Liebsten nach Hause.

Tanja Horaczek
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Der Verein "Rollende Engel" erfüllt schwerkranken Menschen den letzten Wunsch.
Der Verein "Rollende Engel" erfüllt schwerkranken Menschen den letzten Wunsch.
Rollende Engel

Karin aus Niederösterreich (61, Name geändert) ist todkrank. Sie leidet an einem bösartigen Zungentumor. Ihr Leidensweg begann mit leichten Schmerzen im Halsbereich. Sie suchte ihren Hausarzt auf, der ihr leider diese traurige Diagnose stellte. Nach wenigen Wochen hat sich der Tumor rasend ausgebreitet. Karin befindet sich auf der Palliativstation im Krankenhaus der Ordensklinikum Linz – Barmherzige Schwestern Elisabethinen in Linz.

Patientin vermisst ihre Wohnung

Sie wird dort gut versorgt und das Personal kümmert sich fürsorglich um die kranke Frau. Doch sie vermisst ihre Wohnung. Jeden Tag erzählt sie den Pflegern, wie gerne sie noch einmal nach Hause möchte. Sie lebt bei ihrer Mutter im Haus. Möchte noch einmal alle ihre vielen Katzen sehen, im Wohnzimmer sitzen und Fotoalben von früher durchblättern.

Verein "Rollende Engel" hilft

Auch ist es ein großer Wunsch der 61-Jährigen, dass sie jetzt in der dunklen Jahreszeit ihren Christbaum am Balkon aufbaut und mit einer bunten Lichterkette die Umgebung ins Strahlen bringt. Aufgrund ihrer schweren Erkrankung und der immer häufig auftretenden Blutungen im Rachenbereich war es den Angehörigen nicht möglich,  ihr diesen letzten Wunsch persönlich zu erfüllen. Das Team der Palliativstation jedoch kennt den Verein "Rollende Engel" aus Wels (OÖ) und kontaktierte sie.

Der Verein bringt die Patienten, wohin sie möchten.
Der Verein bringt die Patienten, wohin sie möchten.
Rollende Engel

Schmerz für kurze Zeit vergessen

In wenigen Stunden konnten die Wunscherfüller Karin ihren letzten Wunsch erfüllen. Die "Engel" Martina, Astrid und Florian  holten Karin von der Station ab. "Sie konnte die ganze Nacht nicht schlafen. So groß war die Freude, einmal noch nach Hause zu kommen", berichteten die Mitglieder. Während der Fahrt nach Niederösterreich regnete es sehr stark. Doch als sie am Haus der Patientin ankamen, hörte es zu regnen auf und die Sonne lachte plötzlich hervor. Die Freude bei Karin sehr groß, als sie ihren Sohn und ihre Mutter in die Arme nehmen konnte. Sie lachte über das ganze Gesicht.

Als sie in ihrem Haus und ihrem Stockwerk angekommen war, blühte sie regelrecht auf. Die Stunden vergingen wie im Fluge. Natürlich wurde auch ihr Wunsch mit dem Christbaum erfüllt. Ein Christbaum mit mehr als zwei Meter Höhe wurde am Balkon aufgestellt. Karin schmückte diesen liebevoll mit der Lichterkette. Es funkelte und glitzerte und die Schmerzen waren für kurze Zeit vergessen.

Der Moment des Abschieds

Doch nach einigen Stunden musste Karin zurück in ihre Realität: Die Fahrt zurück ins Krankenhaus stand an. Es kam der Moment, den auch die Wunscherfüller am meisten hassen. "Dieser Moment wo man hilflos mit ansehen muss, wenn sich ein Mensch von seiner Familie verabschiedet. Vom eigenen Sohn, von der eigenen Mutter", berichten sie.  Es liefen Tränen, letzte Umarmungen fanden statt und Karin's Mutter sagte ihr noch einmal, dass sie sie liebe und immer noch auf ein Wunder hofft.

Danach schlossen sich die Türen von unserem Auto und wir mussten fahren. Die 61-Jährige war erleichtert und bedankte sich sehr oft, dass ihr letzter Wunsch noch ermöglicht werden konnte. 

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SPENDENKONTO
Verein -Rollende Engel-
Raiffeisenbank Wels
AT79 3468 0000 0303 9500

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