Politik

Verein tobt – hier verdienen Frauen 750 Euro mehr

Frauen verdienen im Schnitt weniger als Männer. In einem Bereich dreht sich dies nun aber um – und Frauen bekommen mehr als das Doppelte.

Rene Findenig
Weit mehr als männliche Kollegen verdienen Frauen im Grundwehrdienst. Nämlich mehr als das Doppelte.
Weit mehr als männliche Kollegen verdienen Frauen im Grundwehrdienst. Nämlich mehr als das Doppelte.
Getty Images/iStockphoto

Ab 1. April können sich interessierte Frauen in Österreich freiwillig zur Stellung beim Bundesheer melden und bei Eignung einen sechsmonatigen Grundwehrdienst absolvieren. Bisher mussten Frauen dazu einen mehrtägigen Fitness- und Wissens-Test durchlaufen, der fällt nun weg, gab Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) bekannt. Ihr Ziel: mehr "Frauen in Uniform". Zusätzliche Hoffnung: Dass sich viele der Frauen nach den sechs Monaten für eine Karriere beim Heer entscheiden würden. Das macht ihnen nun im ersten Schritt auch ein finanzieller Bonus schmackhaft.

Über 1.200 Euro Gehalt bekommen Frauen in diesem Grundwehrdienst, deutlich mehr als männliche Kollegen. Das sei gesetzlich so geregelt und daran sei nichts verändert worden, erkärte dies Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) unlängst im Ö1-"Morgenjournal", die auf die Diskussion um den "Gender Pay Gap" hinwies. Das, was sich wirklich ändere, sei der niederschwellige Zugang ohne Fitnesstestung für Frauen, sie müssten jetzt nur die Stellung wie ihre männlichen Kollegen durchlaufen, so die Verteidigungsministerin.

"Diese Ungleichbehandlung gehört aufgehoben"

Genau daran übt nun die "Bundesheergewerkschaft", eine FPÖ-nahe Vereinigung, heftige Kritik. Zwar würden den Frauen "gleiche Möglichkeiten, wie für die männlichen Kameraden eröffnet werden", so Sprecher Manfred Haidinger, aber: "Den Frauen wird ein monatliches Gehalt von 1251,08 Euro zugestanden, die Männer bekommen für dieselbe Leistung laut Ministerin Tanner seit 2023 500 Euro, diese Ungleichbehandlung gehört aufgehoben." Das deshalb, weil Männer wie Frauen den Dienst freiwillig leisten, "und da kann es keine Unterschiede geben".

Was Tanner auch erklärte: Angst vor Belästigungen beim Männer-dominierten Heer müssten Frauen nicht haben, so die Verteidigungsministerin. "In jedem Bereich", wo es um die Frage der Belästigung gehe, werde "sofort gehandelt", so Tanner, "das müssen wir leider auch immer wieder tun in Einzelfällen". Es sei aber auch viel erreicht worden – Frauen könnten und würden "in oberste Karrierebereiche" vordringen und bekämen die gleiche Bezahlung bei gleicher Leistung wie Männer. Und: Tanner plant die Einführung von Karenzregelungen, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sicherzustellen.

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